Fussball
Schöttel zu Dragovic-Aus: "Schwierigste Entscheidung"
Mit Aleks Dragovic fehlt ein prominenter Name im ersten Teamkader von ÖFB-Coach Ralf Rangnick. Sportdirektor Peter Schöttel erklärt, warum.
Mit Spannung wurde der erste Kader von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick erwartet. Nicht zu Unrecht, denn im 25-Mann-Aufgebot für die Nations-League-Spiele im Herbst finden sich einige Überraschungen.
Vor allem die Abwesenheit von Verteidiger Aleks Dragovic sticht ins Auge. Der 31-jährige Roter-Stern-Belgrad-Legionär hat 100 Länderspiele bestritten, war unter Franco Foda meist gesetzt.
Rangnick versucht es ohne den Routinier, schenkt lieber Kevin Danso (Lens), Marco Friedl (Bremen), Gernot Trauner (Feyenoord) und Maximilian Wöber (Salzburg) das Vertrauen.
Weil der neue Teamchef noch nicht in Österreich weilt, erklärte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel die Situation. "Das war wahrscheinlich die schwierigste Personalentscheidung. 'Drago' ist natürlich enttäuscht, dass er nicht im Kader ist. Wir haben auf dieser Position extrem viele gute Spieler, die in Top-Ligen spielen und dort ihre Leistung bringen."
„"Rangnick will die anderen sehen"“
Als endgültiges Team-Aus will Schöttel die Nicht-Nominierung nicht verstehen. "Weil wir 'Drago' sehr gut kennen, hat sich Ralf dazu entschlossen, diesen Lehrgang zu nutzen, um die anderen zu sehen. Ich möchte betonen, das ist eine Entscheidung für diesen Lehrgang. Er ist ja auch auf Abruf."
Dass Ex-Kapitän Julian Baumgartlinger nicht berücksichtigt wurde, liegt auf der Hand. "Er hat in den letzten eineinhalb Jahren enorm viel Verletzungspech gehabt, hat kaum gespielt. Er ist im letzten Spiel bei Leverkusen zwar eine Stunde reingekommen, aber wir sind der Meinung, dass Spiele gegen den Weltmeister, Vizeweltmeister und zweimal Dänemark schwierig sind für jemanden, der gar nicht auf 100 Prozent sein kann. Deswegen ist er diesmal auch nur auf Abruf", sagt Schöttel.
„"Es ist schon eine große Umstellung"“
Die Mannschaft trainiert ab Sonntag in Bad Tatzmannsdorf. Auf Schöttel und Co. wartet eine arbeitsintensive Zeit. "In den nächsten Tagen liegt es an uns, die um die Mannschaft arbeiten, alles zu organisieren, dass der Beginn gut funktioniert. Es ist schon eine große Umstellung. Es waren viereinhalb Jahre mit Franco Foda und seinem Team, jetzt kommt Ralf Rangnick ganz sicher mit anderen Ideen und anderer Ansprache."
Am 3. Juni bestreitet Rangnick in Osijek gegen Vize-Weltmeister Kroatien sein Teamchef-Debüt, am 6. Juni ist im Ernst-Happel-Stadion in Wien EM-Halbfinalist Dänemark zu Gast, am 10. Juni Weltmeister Frankreich. Am 13. Juni wartet in Kopenhagen erneut das dänische Team.