Albtraum für Jung-Mama
"Schockiert": Hacker stalken Influencerin über Baby-Cam
Die Horrorvorstellung aller Eltern wurde für die Influencerin Dilara Özcan Realität. Ein Stalker hackte ihre Babycam.
Sie sind der Hit unter frischgebackenen Mamis: Babycams oder auch Babyphones mit einer Kamera filmen die Kinder beim Schlafen, Spielen, Essen und alarmieren bei jeder Bewegung. Sie versprechen Eltern, das Wohlbefinden ihres Nachwuchses zu gewährleisten. Dass diese Produkte nicht nur nützlich, sondern auch unheimlich und gefährlich werden können, musste die deutsche Influencerin Dilara Özcan erst kürzlich schmerzlich selbst erfahren.
Die Berlinerin hatte eine WLAN-Babykamera im Kinderzimmer ihres knapp zweijährigen Sohnes Ediz aufgestellt. Wie sie selbst auf Instagram erzählte, wurde sie vor etwa einer Woche in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, weil sie über die Babycam eine ihr unbekannte Männerstimme hörte.
"Wir sind schockiert. Ediz' Kamera wurde gehackt und er wird nachts gestört. Ein Mann beobachtet ihn und redet dabei", schrieb sie in ihrer Instagram-Story. Schon davor bemerkte sie, dass sich die Kamera immer wieder von selbst einschaltete und die Linse verstellte, dachte sich aber nichts dabei.
Ausgespäht von einem Perversen
Doch das ist nicht alles: Der nach Dilaras Angaben 45- bis 50-jährige Hacker habe auch die junge Frau immer wieder ausspioniert, wenn sie in das Zimmer ihres Sohnes kam. "Ich habe mich immer gefragt, warum die Kamera so zentral auf mich gerichtet war. "Ich hatte das Gefühl, dass ich sie jeden Tag von mir wegdrehen musste. Ich könnte durchdrehen."
Sie habe die Befürchtung, dass es sich um einen Perversen handle, der sie auch beim Umziehen beobachtet haben könnte. Als sie den Hacker bemerkten, haben sie die Babycam sofort zerstört und weggeschmissen. "Holt euch ja keine WLAN-Cam, egal welcher Marke", warnt die Influencerin nun ihre vier Millionen Follower.
So gefährlich sind Babycams
Immer wieder gibt es weltweit Fälle von gehackten Babykameras, Babyphones oder Monitoren. Besonders diejenigen, die über das WLAN betrieben werden, sind laut der IT-Sicherheitsfirma "Rapid7" sehr einfach zu hacken. Bestätigt wurde das durch ihre Studie zur Sicherheit von Baby-Monitoren. Dabei schnitt kaum ein technisches Gerät gut ab. Produkte, die Bild und Ton über eine Wi-Fi-Verbindung übertragen, stellten ein besonderes Risiko für die Besitzer dar.
Doch wie können solche Geräte gehackt werden? Die meisten Babykameras sind mit einer App für das Handy verbunden, Hacker knacken das Passwort dieser App oder steigen über die IP-Adresse in das WLAN-Netzwerk ein und verschaffen sich somit Zugang zu den Werkeinstellungen der Cams. Sie können dadurch den Aufnahmewinkel des Gerätes verändern, die Kamera einschalten, wann sie wollen, und auch selbst über das Babyphone zum Kind sprechen.
So schützt du deine Familie vor Hackern
➤ Kaufe ein Gerät von einem vertrauensvollen Hersteller. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen der Hersteller sind ein großer Teil des Problems.
➤ Überprüfe, ob es neue Softwareupdates für das Gerät gibt. Diese werden in den meisten Fällen nicht automatisch installiert, sind aber notwendig. Mit den Updates werden Sicherheitslücken geschlossen.
➤ Vergewissere dich, dass du für deinen WLAN-Router alle Sicherheitseinstellungen eingeschaltet hast. Das macht es Hackern schwer, auf deine Daten zuzugreifen.
➤ Ändere das Passwort deines Gerätes und deines Routers regelmässig. Standardpasswörter, die nicht gewechselt werden, sind für Hacker leicht zu knacken.
➤ Schalte dein Gerät aus, indem du es vom Stromnetz trennst, wenn du es nicht brauchst. So können Hacker die Babycam nicht einschalten.
➤ Wenn es möglich ist, verzichte auf ein Babyphone mit Videofunktion. Die ältere Version, die nur Ton überträgt, ist sicherer.
Quelle: Babyphone-tipps.de
Auf den Punkt gebracht
- Die Influencerin Dilara Özcan wurde Opfer eines Hackers, der ihre Babycam gehackt hat und sie sowie ihren Sohn ausspähte
- Daraufhin warnte sie ihre Follower eindringlich vor der Verwendung von WLAN-Babycams, die laut einer Studie der IT-Sicherheitsfirma "Rapid7" besonders anfällig für Hacks sind und ein erhebliches Risiko für die Privatsphäre darstellen
- Die Influencerin Dilara Özcan wurde Opfer eines Hackers, der ihre Babycam gehackt hat und sie sowie ihren Sohn ausspähte
- Daraufhin warnte sie ihre Follower eindringlich vor der Verwendung von WLAN-Babycams, die laut einer Studie der IT-Sicherheitsfirma "Rapid7" besonders anfällig für Hacks sind und ein erhebliches Risiko für die Privatsphäre darstellen