Oberösterreich

Schock – Mann zahlt statt 160 jetzt 530 Euro fürs Gas

Die Preise fürs Gas haben sich im Vergleich zum Vorjahr teils mehr als verdreifacht. Am eigenen Leib hat das nun ein Pensionist aus OÖ erfahren.

In einem Brief vom November wurden einem Pensionisten in Oberösterreich noch 160 Euro Gaspreis pro Monat vorausgesagt. In einem weiteren Schrieben am 28. Dezember ist der Preis pro Monat auf rund 530 Euro gestiegen.
In einem Brief vom November wurden einem Pensionisten in Oberösterreich noch 160 Euro Gaspreis pro Monat vorausgesagt. In einem weiteren Schrieben am 28. Dezember ist der Preis pro Monat auf rund 530 Euro gestiegen.
iStock/privat

Seit Monaten ist klar, dass die Energiepreise im neuen Jahr steigen werden. Der Fall eines Pensionisten aus OÖ zeigt nun, wie plötzlich die Kosten nach oben schießen können.

Noch am 17. November erhielt er vom seinem Energiedienstleister einen Brief – damals mit einer Vorschreibung von 160 Euro fürs Gas pro Monat. Bereits am 28. Dezember erreichte ihn ein neuer Brief. Der Anbieter verlangte darin plötzlich 530 Euro fürs Gas pro Monat!

Die Begründung: Der Krieg in der Ukraine und die damit explodierenden Gaspreise. Das habe eine geringere Stromproduktion in ganz Europa  und eine starke Nachfrage nach Gas verursacht.

Ein Schock. So wie dem Mann geht es aber tausenden anderen Menschen.

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    Der Mann bekam eine Vorschreibund von rund 530 Euro anstatt von 160 Euro pro Monat.
    Der Mann bekam eine Vorschreibund von rund 530 Euro anstatt von 160 Euro pro Monat.
    SPÖ-OÖ

    SPOÖ schlägt Alarm

    Der SPOÖ-Vorsitzende Michael Lindner schlägt deshalb Alarm: "Die Menschen sind verzweifelt. Sie erhalten Post vom landeseigenen Energiedienstleister mit bis zu vervierfachten Gaspreisrechnungen", berichtet er. Dass etwa der Pensionist um soviel mehr zahle, sei Folge der Stelzer-ÖVP und der Haimbuchner-FPÖ.

    "Weder im Land noch im Bund sind Stelzer und Co. bereit, das Problem inflationstreibender hoher Strom- und Gaspreise an ihren Wurzeln zu packen", sagt Lindner.

    Der SPOÖ-Chef warnt auch vor unabsehbaren Folgen für Oberösterreichs Arbeits- und Wirtschaftswelt: "Auch die Arbeitsplätze kommen in Oberösterreich unter Druck, wenn im Unterschied zum benachbarten Deutschland in Österreich keine wirksamen Maßnahmen gegen hohe Energiepreie gesetzt werden" meint der SPÖ-OÖ-Vorsitzende.

    Lindner fordert die Landesregierung auf, einzugreifen. "Deshalb will ich eine Sondersitzung."

    EU-weiter Gaspreisdeckel

    Um den Gaspreis zu senken, einigten sich vor zwei Wochen die Energieminister der einzelnen EU-Länder auf einen Gaspreisdeckel. Das war der Deal: In der EU sollten die Großhandelspreise für Gas künftig unter bestimmten Umständen gedeckelt werden. Der Deckel kann ab einem Preis von 180 Euro pro Megawattstunde ausgelöst und ab 15. Februar 2023 aktiviert werden.

    Aber wem brachte dieser Gaspreisdeckel wirklich was? Johannes Reichl vom Energieinstitut der Kepler Universität Linz sagte dazu in der ORF-Sendung "Oberösterreich Heute": "Es geht hier um einen Preisdeckel bei 180 Euro je Megawattstunde. Das wäre heuer ungefähr 40 Tage der Fall gewesen – von 350 Tagen, an denen der Preis vom Markt her schon darunter war. Man sieht also, an vielen Tagen hätte dieser Preis nicht gegriffen."

    Experte sagt jetzt, wann Gas wieder günstiger wird

    Die Gaspreise werden vorerst auch nicht sinken. Das prognostizierte E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch kürzlich im "Ö1-Morgenjournal". Und das trotz voller Speicher (in Österreich zu 87 Prozent gefüllt), milder Temperaturen und niedrigem Verbrauch.

    Denn: Was wir jetzt verbrauchen, wurde in der Vergangenheit teuer eingekauft. Urbantschitsch erwartet, dass Bestandskunden "erst in einigen Monaten" etwas von den gesunkenen Großhandelspreisen bemerken werden. Für Neukunden könnte es hingegen bereits in den nächsten Wochen günstigere Angebote geben. "Heute" berichtete.

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      Karl Schöndorfer / picturedesk.com