Wirtschaft
Schock in Salzburg – Mozartkugel-Hersteller ist pleite
Ein Beben geht durch die Community der Süßwaren-Liebhaber: Mozartkugel-Hersteller Salzburg Schokolade hat überraschend einen Insolvenzantrag gestellt.
Seit dem Jahr 1948 werden am Standort in Grödig die weltberühmten "Mirabell Mozartkugeln" produziert – bald könnte es damit vorbei sein. Denn Hersteller Salzburg Schokolade hat aus heiterem Himmel Insolvenz angemeldet. Löhne und Gehälter für November seien bis jetzt nicht überwiesen worden. Das meldet die APA am heutigen Montag.
Die Nachricht trifft die Süßwarenbranche und auch die Bewohner am Fuße des Untersbergs wie ein Donnerschlag. Selbst die Mitarbeiter wurden völlig überrumpelt. Bis vor Kurzem habe das Unternehmen sogar nach neuen Mitarbeitern gesucht. Wie es nun dazu kommen konnte, darüber rätseln alle.
Jedenfalls soll das Management gegenüber der Belegschaft wenig kommunikativ gewesen sein. Offizielle Stellungnahmen von Betriebsrat und ÖGB gibt es laut APA auch noch nicht. Rund 100 Mitarbeiter müssen nun kurz vor Weihnachten um ihre Zukunft bangen.
90 Mio. Mozartkugeln pro Jahr
Damit verliert Österreich womöglich den größten industriellen Mozartkugel-Hersteller des Landes. Da die bekannte Süßware eine internationale Erfolgsgeschichte ist und in alle Welt als Mitbringsel exportiert wird, brauchen sich Fans der Mozartkugeln wohl keine Sorgen um deren Fortbestand machen. Die Marke "Mirabell" gehört zum Österreich-Ableger des US-amerikanischen Lebensmittelkonzerns Mondelez.
Trotzdem ist es ein herber Schlag, denn in Grödig wurde nach eigenen Angaben jedes Jahr 90 Millionen Mozartkugeln produziert und in über 30 Länder verkauft. Detail am Rande: die "Mirabell Mozartkugeln" sind die einzigen, die tatsächlich auch eine Kugel sein dürfen. Alle anderen industriellen Hersteller müssen sie etwas abflachen, um nicht in Konflikt mit der Marke zu geraten.