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Finnen verbannen Ministerpräsidentin Marin auf Rang 3
Schock bei der Finnland-Wahl: Die Sozialdemokraten unter Ministerpräsidentin Sanna Marin rutschen auf Rang 3. Sie wird demnach wohl ihr Amt verlieren.
In Finnland wurde am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Einer Umfrage des öffentlichen Fernsehsenders "Yle" zufolge lag die oppositionelle Mitte-Rechts-Partei Nationale Koalition zuletzt hauchdünn vor der zuwanderungsfeindlichen populistischen Partei Die Finnen sowie den regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin. Diese Prognose sollte sich bewahrheiten.
Den ersten, meist sehr genauen Hochrechnungen zufolge (40 Prozent haben bereits vorab gewählt), führt die konservative Nationale Koalition einen fulminanten Wahlsieg ein und dürfen sich über 48 der 200 Sitze freuen. Dahinter folgen "Die Finnen" mit 46 und eben die Sozialdemokraten mit 43 Sitzen.
Die Regierungsbildung in Finnland nimmt aufgrund der schwierigen Mehrheitsverhältnisse normalerweise mehrere Wochen in Anspruch, zuweilen sogar Monate.
Beliebte Krisenmanagerin abgewählt
Marin war bei ihrem Amtsantritt 2019 mit 34 Jahren die jüngste Regierungschefin der Welt und erfreut sich in Finnland Umfragen zufolge nach wie vor großer Popularität. Als Krisenmanagerin führte sie ihr Land souverän durch die Pandemie und den Nato-Beitrittsprozess. Die Nationale Koalition wirft Marins Regierung jedoch unverantwortlich hohe Ausgaben vor und gab an, die Ausgaben um sechs Milliarden Euro kürzen zu wollen.
"Natürlich hoffen wir, dass die Sozialdemokraten diese Wahl gewinnen", sagte Marin der Nachrichtenagentur AP am Samstag beim Wahlkampf in Helsinki. "Es ist so wichtig, weil wir eine offene Gesellschaft bleiben wollen. Wir wollen auch international zusammenarbeiten. Wir wollen eine bessere, grüne, nachhaltige Zukunft bauen, in der die Menschen einige Chancen im Leben haben."