Oberösterreich
Schock für Mitarbeiter – hier wackeln gleich 56 Jobs
Es sind bittere Zeiten für die "Sport 2000"-Genossenschaft Zentrasport: Die Firma muss saniert werden. Dutzende Beschäftigte verlieren ihre Arbeit.
Erst im Vorjahr hatte die Einkaufsgenossenschaft mit Sitz in Ohlsdorf (Bez. Gmunden) ihr 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Jetzt musste sie beim Landesgericht Wels die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beantragen, gab der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekannt.
Absage der Hausbank
Der Grund für die Schwierigkeiten: In den vergangenen Wochen kam es wegen mehrerer unvorhersehbarer Ereignisse zu einem Liquiditätsengpass. Der AKV führt die Insolvenz des steirischen Sportartikelhändlers Geomix an, dazu einen hohen Lagerstand und Zahlungsverschiebungen anderer Händler. Die Absage der Hausbank für eine kurzfristige Erhöhung des Liquiditätsrahmen verschärfte die Lage noch einmal.
3.500 Geschäfte in 25 Ländern
Zentrasport war vor 26 Jahren einer der Mitgründer von "Sport 2000 International". Das Ziel: eine starke länderübergreifende Gemeinschaft im Sportfachhandel.
Die Einkaufskooperation ist aktuell europaweit die zweitgrößte. Zu ihr gehören selbstständige Händler mit mehr als 3.500 Geschäften in 25 Ländern. Der Gesamtumsatz machte im vergangenen Jahr rund 6,5 Mrd Euro aus.
Zusätzlich kam es zu einem veränderten Kaufverhalten der Konsumenten wegen der Teuerung sowie zu gestiegenen Lohn- und Energiekosten. Trotz intensiver Bemühungen habe man keine alternativen Finanzierungsmöglichkeiten gefunden, so der Kreditorenverband.
Laut Zentrasport betragen die Schulden rund 64 Mio. Euro. 485 Gläubiger sind betroffen. Dazu kommen noch Verbindlichkeiten von etwa 130.000 Euro aus nicht eingelösten Gutscheinen.
Weitere Einsparungen
Das Unternehmen soll fortgeführt werden – mit einer strategischen Neuausrichtung und einer Änderung des Geschäftsmodells. Die Folge: Es ist geplant, sich von mehreren MitarbeiterInnen zu trennen. Der Personalstand von derzeit 131 soll um 56 verringert werden. Darüber sucht Zentrasport nach weiteren Einsparungsmöglichkeiten.
Großhändler pleite
Auch ein anderes bekanntes Unternehmen ist vor kurzem in die Insolvenz geschlittert: Die Schulden des Linzer Obst- und Gemüse-Großhändlers Mathy machen fast 5 Millionen Euro aus.
Laut Kreditschutzverband sind die Ursachen für den Konkurs massive Umsatzrückgänge nach Corona-bedingten Schließungen im Gastro-Bereich. Zudem konnte das Unternehmen die Steigerung der Energiekosten und die Inflation nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergeben.