Gesundheit
Schnelltests beim Arzt vergleichbar mit PCR aus Labor
Laut Studie können Covid-19-Schnelltests beim Allgemeinmediziner mit ähnlich hoher Genauigkeit einen Virusbefall anzeigen wie laborbasierte PCR-Tests.
Zu diesem Ergebnis ist eine von der Queen Mary University of London und der University of Oxford geleitete Studie gekommen. Sie wurde in Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz, dem Institut für Höhere Studien (IHS) und Hausärzten im obersteirischen Bezirk Liezen durchgeführt, wie das IHS am Mittwoch mitteilte.
"Wichtig ist jedoch, dass die Tests von fachkundigem Personal korrekt durchgeführt werden, so wie das bei unserer Studie der Fall war", wird Allgemeinmediziner Oliver Lammel aus Ramsau am Dachstein zitiert.
Erste Vergleichsstudie in großem Maßstab
Auf seine Initiative hin haben Allgemeinmediziner-Praxen aus dem Bezirk Liezen mehr als 2.500 Personen mit grippeähnlichen Symptomen im realen Umfeld der Primärversorgung mit Schnelltests, sogenannten Lateral Flow-Tests (LFT), getestet. Sie sie sind billiger als PCR-Tests und liefern ein Ergebnis nach rund 30 Minuten statt der herkömmlichen Wartezeit von einem bis drei Tagen bei laborbasierten Tests. Die Studie war die erste, die Lateral Flow- und PCR-Tests an derselben Personengruppe in großem Maßstab verglichen hat.
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"Wir haben jedoch festgestellt, dass die beiden Testmethoden bei Patienten, die neu symptomatisch sind, ein ähnliches Maß an Genauigkeit aufweisen", hält Werner Leber von der Queen Mary University of London fest.
Mehr als 95 Prozent der Fälle erkannt
Die Lateral-Flow-Tests erkannten mehr als 95 Prozent der per PCR gefundenen Fälle. Zudem identifizierten sie 89 Prozent der Fälle korrekt als negativ. Zur Anwendung kamen fünf verschiedene Marken von Testkits, drei Labors und professionelle Tupfer, die in 20 Hausarztpraxen angeboten wurden.
Die Ergebnisse würden belegen, dass der Lateral Flow-Test den Virusbefall rasch anzeigt: Sowohl im frühen Infektionsstadium, zu Beginn der Symptome als auch bei niedrigem CT-Wert.
Als Maß für die Menge der im Probenmaterial vorhandenen Virus-RNA wird bei der PCR-Untersuchung der so genannte CT-Wert ermittelt.
Je höher der CT-Wert, desto niedriger ist die Viruskonzentration in der untersuchten Probe.
Bei der SARS-CoV-2-PCR weisen CT-Werte > 30 auf eine niedrige Viruskonzentration, CT-Werte > 35 auf eine sehr niedrige Viruskonzentration in der Probe hin.