Szene

Schneemann: Fassbender auf Serienmörderjagd

In Oslo geht ein Killer um, der seinen Opfern Schneemänner vor die Haustüre stellt. Klingt abwegig? Ist es auch.

Heute Redaktion
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Serienmörder sind so etwas wie die Bond-Schurken der Krimi- und Thriller-Fiktion: Furchterregende Bestien, die das Publikum in ihren Bann ziehen, indem sie als Verkörperung des ultimativ Bösen oder der Schadhaftigkeit der menschlichen Spezies auftreten. Filme wie "Das Schweigen der Lämmer" (1991) und "Sieben" (1995) haben die Messlatte für derartige Ungeheuer immens hoch gelegt; die neueren Modelle lassen leider oft zu wünschen übrig.

Was macht nun den Bösewicht von "Schneemann" aus? Ein Kindheitstrauma treibt ihn zum Morden; mit Schneemännern kündigt er seine nächsten Opfer an und markiert die Ablageplätze der Leichen. Dazu gibt's in kindlicher Sprache verfasste Briefe an Ermittler Harry Hole (Michael Fassbender).

Alkoholiker Harry kiefelt an einer Trennung (Ex Rakel wird von Charlotte Gainsbourg gespielt), als ihn seine junge Kollegin Katrine Bratt (Rebecca Ferguson) auf die Spur eines perfiden Serienmörders setzt. Dieser scheint es vor allem auf junge Mütter abgesehen zu haben. Sinn ergibt der Fall erst, als Harry auf die Arbeit des Polizisten Gert Rafto (Val Kilmer) stößt. Der ermittelte schon neun Jahre zuvor und hatte damals den Großindustriellen und Wohltäter Arve Støp (J.K. Simmons) im Visier.

Durchschnitt

Spannend ist die Killerjagd in "Schneemann". Weitere Pluspunkte gibt's für ein feines Protagonisten-Duo und ein überzeugendes blindes Motiv (der Film basiert auf einem Roman von Jo Nesbø). Abzüge muss aber ausgerechnet der Bösewicht des Films auf seine Kappe nehmen. Vom Schneeballterror (siehe Trailer), über eine Klischee-triefende "Neeeeeeein"-Szene bis hin zum verzögerten Finale: Oft wirkt der Film unfreiwillig komisch und aus angestaubten Thriller-Bausteinen zusammengestöpselt.

"Schneemann" startet am 19. Oktober 2017 in den österreichischen Kinos.

(lfd)