Oberösterreich

Schnee-Chaos brutal – hier fiel jetzt der Strom aus

Ordentlich Schnee, dafür kein Saft: Das Winter-Wetter ließ in zahlreichen Haushalten den Strom ausfallen. Schuld waren umgeknickte Bäume.

Tobias Prietzel
Ein Bild wie aus einem Skigebiet: die Situation am Linzer Pöstlingberg in der Nacht auf Freitag.
Ein Bild wie aus einem Skigebiet: die Situation am Linzer Pöstlingberg in der Nacht auf Freitag.
FF Pöstlingberg

Dutzende verzweifelte Anrufer meldeten sich beim oberösterreichischen Landesversorger Energie AG. Ihre Sorge: Sie saßen im Dunkeln, nichts ging mehr.

Von den Mini-Blackouts besonders betroffen: das südliche Oberösterreich.

Unter der Schnee-Last gaben viele Bäume nach und krachten auf Stromleitungen. Derartige Ausfälle dauern in der Regel nur kurz. Im Extremfall kann es aber auch vorkommen, dass Haushalte für mehrere Stunden keine Energie mehr haben.

Gefahr für Dächer

Unterdessen wird vor einer weiteren Gefahr durch Schnee-Druck gewarnt: Wegen des anhaltenden Niederschlags können sich erhebliche Mengen auf Dächern ansammeln. Bei Bauten, die für solche Lasten nicht geschaffen sind, können Problemen entstehen.

Solar-Kollektor drohte von Dach zu stürzen
Wie gefährlich das Gewicht des Niederschlags sein kann, hat sich Freitagmittag in Wels gezeigt: Eine große Abdeckplatte eines Solar-Kollektors drohte vom Dach eines Wohnhauses im Statteil Lichtenegg zu stürzen. Die Feuerwehr führte mit einer Drehleiter die Sicherung durch.

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    Der Kollektor drohte unter der Schnee-Last abzustürzen.
    Der Kollektor drohte unter der Schnee-Last abzustürzen.
    Matthias Lauber

    Info an alle Gemeinden

    Die Landesregierung hat ein Schreiben an alle oberösterreichischen Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften geschickt. Darin macht sie auf die Gefahr aufmerksam.

    Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) appellieren auch an die Bevölkerung, die Situation nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

    Wichtig sei, dass der Selbstschutz vorgeht, betonen die Politiker. "Unsere Einsatz-Organisationen stehen immer mit Rat und Tat zur Seite."

    Ausnahme-Situation in Linz

    Ungewöhnlich angespannt auch die Situation in Linz: Gleich siebenmal rückte die Feuerwehr in der Nacht auf Freitag aufs Wahrzeichen der Stadt, den Pöstlingberg, aus. Die Matoschstraße musste etwa wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden.

    Die Einsatzkräfte bargen zudem ein Fahrzeug von den Gleisen der Pöstlingbergbahn. Hier wurde ebenfalls eine Sperre eingerichtet.

    5.200 Feuerwehr-Leute im Dauereinsatz

    Mehr als 700 Einsätze wurden von insgesamt 5.200 Helferinnen und Helfern seit Mittwochabend in absolviert. 430 Feuerwehren standen seitdem im Einsatz. Alleine am Donnerstag kam es zwischen 14 und 15 Uhr alle zwei Minuten zu einer Alarmierung.

    Bis Freitagnachmittag beruhigte sich die Situation. Das Landesfeuerwehrkommando beobachtet die Lage aber weiter. Windböen von bis zu 70 km/h wurden prognostiziert.

    Ausflug endete dramatisch

    Es sollte ein netter Ausflug von Freunden werden und endete dramatisch: Ein Snowboarder wurde am Freitag unter einer Lawine begraben.

    Das Unglück passierte am Vormittag auf der Zwieselalm in Gosau (Bez. Gmunden). Die Sportler waren abseits der gesicherten Pisten unterwegs.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com