Wien

Schlossbesitzer bringt kranken Wiener um eine Million €

Walter V. verlor 1,1 Mio. Euro an einen pleitegegangenen Unternehmer aus Niederösterreich – und wurde nach einem Wut-Mail an ihn angezeigt.

Christian Tomsits
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    Der fast erblindete Walter V. (63)
    Der fast erblindete Walter V. (63)
    Sabine Hertel

    Trotz immenser Insolvenz residiert der bekannte Pleitegeier in einem prunkvollen Privatschloss in NÖ. Doch seine Bilanz gleicht einem Trümmerfeld: Mit rund 300 Millionen Euro soll der Immo-Unternehmer bei rund 2.000 Geschäftsmännern, Banken und sogar Oligarchen in der Kreide stehen. In Korneuburg (NÖ) und im deutschen Aschaffenburg laufen Konkursverfahren gegen ihn.

    Wiener verborgte eine Million – das Geld ist nun weg

    Einer der Gläubiger, der das alles nicht glauben kann, ist Walter V. aus Wien. Der 63-Jährige verlor 1,1 Millionen Euro an den Schlossherrn – ob er sie je wieder bekommt, ist unklar. Der Schwerkranke hatte dem Unternehmer Geld geborgt, ohne von dessen finanzieller Schieflage zu wissen.

    Herzinfarkt und Netzhaut-Ablösung

    "Ich hatte einen Herzinfarkt und war von einer Netzhaut-Ablösung an beiden Augen betroffen. Ich bin heute noch fast blind, damals war ich quasi eine Halbleiche", erklärte der Geschädigte im "Heute"-Gespräch. "Und da hat mich der Mensch noch drei Wochen vor seinem Konkursverfahren um weitere 600.000 Euro angebettelt", platzte ihm schlussendlich der Kragen.

    Doch es kam noch schlimmer: Der gescheiterte Unternehmer zeigte den Schwerkranken wegen gefährlicher Drohung an. Der Hintergrund: Der gutgläubige Wiener soll dem Immo-Unternehmer via Mail den Rat gegeben haben, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Für Astrid Wagner ein Wahnsinn: "Es ist völlig irrwitzig zu glauben, dass mein Mandant in seinem Zustand eine ernsthafte Bedrohung sein kann. Außerdem ist er das eigentliche Opfer und vom Schicksal schwer gebeutelt."

    Anwältin Astrid Wagner nahm sich der Sache an

    Die Top-Anwältin erwirkte nun die Einstellung des Verfahrens – gegen den gescheiterten Immobilienmulti ermittelt weiter die WKStA wegen Untreue, schweren Betrugs, betrügerische Krida und grobfahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Die Unschuldsvermutung gilt.

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