Sturz in Bormio
Schlimmste Befürchtung wahr! Schwarz schwer verletzt
Die Befürchtungen haben sich erfüllt. Marco Schwarz zog sich am Donnerstag eine schwere Knieverletzung zu. Die Saison ist gelaufen.
Kreuz- und Innenbandriss! Der Kärntner kam in der Abfahrt auf der eisigen "Stelvio" von Bormio in der Kompression zu Sturz, flog danach in den Fangzaun. Zwar sah der Abflug nicht schwer aus, allerdings konnte der 28-Jährige sein rechtes Bein nicht belasten. Er wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert, reiste dann zu genaueren Untersuchungen nach Innsbruck weiter. Dort wurde am Donnerstag eine MRT-Untersuchung durchgeführt.
Und die ergab am Donnerstagabend eine schwere Verletzung. Schwarz zog sich bei dem Sturz einen Riss des vorderen Kreuzbandes, einen Einriss des Innenmeniskus und einen leichten Knorpelschaden im rechten Knie zu. Die Saison ist damit gelaufen. Eine monatelange Verletzungspause steht bevor. Bereits am Freitag steht die Operation beim Knie-Experten Dr. Christian Fink in der Privatklinik Hochrum auf dem Programm.
Schwarz bleibt kämpferisch
Schwarz war bei seiner Bormio-Abfahrspremiere gerade mit einer starken Zwischenzeit auf Kurs Richtung Top-Platzierung unterwegs, als es den 28-Jährigen in einer Kompression das rechte Knie wegdrückte. "Ich hab sofort gespürt, dass etwas nicht hundertprozentig passt", erzählte der Kärntner. Herren-Cheftrainer Marko Pfeifer verriet schon am Nachmittag, dass sich der Kärntner fallen ließ.
"Auch wenn eine Operation notwendig ist, geht es mir den Umständen entsprechend gut. Der Blick ist nach vorne gerichtet und das Ziel ist klar: Ich will wieder dorthin zurückkommen, wo ich war. Dafür werde ich alles geben", gab sich "Blacky" kämpferisch.
Über die Szene, die zur schweren Verletzung geführt hat, sagte er: "Unmittelbar vor dem Sturz habe ich mich sehr gut gefühlt. Ich war gut unterwegs. Das Skifahren hat gepasst. Dann hat es mir eben das Knie reingedrückt. Dann bin ich im Netz gelandet und habe eben gleich gespürt, dass da im Knie was nicht passt."
Die erfolgreiche Rückkehr nach dem ersten Kreuzbandriss im anderen Knie lässt Schwarz optimistisch in die Zukunft blicken: "Auf alle Fälle Motivation genug. Das linke Knie hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Ich hatte zum Glück nie Probleme. Von dem her ist das Ziel ganz klar: Ich möchte wieder dorthin zurückkommen, wo ich war. Ich werde alles dafür geben."
Kein Weltcup-Kampf
Nach seiner schweren Verletzung kann Schwarz im Kampf um den Gesamtweltcup nicht mehr gegen den Schweizer Marco Odermatt kämpfen. Der Kärntner hatte sich mit dem Sieg im Slalom von Madonna die Weltcup-Führung gesichert, Odermatt konterte am Donnerstag mit Rang zwei in der Abfahrt.
Für "Blacky" Schwarz ist es die zweite schwere Knieverletzung seiner Karriere, nachdem sich der 28-Jährige bereits 2019 in Bansko einen Kreuzbandriss im linken Knie zuzog.
Sportchef Mandl: "Bitterer Verlust"
ÖSV-Sportchef Herbert Mandl haderte in einer ersten Reaktion: "Wie befürchtet ist die Diagnose leider doch sehr schlimm ausgefallen beim Marco. Das heißt, die Saison ist für ihn natürlich vorbei. Ein bitterer Verlust für die ganze Mannschaft. Klar, wenn die Galionsfigur einfach ausfällt ist es sicher sehr schwierg für die ganze Mannschaft. Aber wir müssen weitermachen, weiterkämpfen. Ich bin sicher: Die Burschen aus der Herrenmannschaft werden ihr Bestes geben."
Mandl weiter: "Momentan ist die Stimmungslage nicht sehr positiv. Nichtsdestotrotz steht morgen der Super-G an. Den Burschen ist klar, dass es ein schmaler Grat ist, auf dem sie sich bewegen. Sie müssen alles riskieren, um vorne dabei zu sein. Jeder weiß: Das kann jederzeit passieren. Jeder weiß, warum er Rennfahrer ist."
Saison-Aus wie Alaba
Auch ÖFB-Star David Alaba erlitt einen Kreuzbandriss. Der Wiener hatte sich im La-Liga-Match gegen Villarreal vor Weihnachten schwer am Knie verletzt. Vor eieinhalb Wochen wurde Österreichs Teamkapitän in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck erfolgreich operiert, konnte die Feiertage in seinem Penthouse in Kirchberg bei Kitzbühel verbringen.
Für Alaba ist die Saison mit Real Madrid gelaufen. Die EURO mit Österreich wird zum Wettlauf mit der Zeit. Das erste ÖFB-Spiel bei der EM-Endrunde in Deutschland steigt bereits am 17. Juni gegen Frankreich.