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Schlammlawine trifft Stadt in Kolumbien

Heute Redaktion
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Ein Bewohner Mocoas begutachtet die Zerstörungen nach der Schlammlawine vom Wochenende.
Ein Bewohner Mocoas begutachtet die Zerstörungen nach der Schlammlawine vom Wochenende.
Bild: Reuters/© Jaime Saldarriaga / Reuters

Der wochenlange Regen hat in Kolumbien zu einer fürchterlichen Katastrophe geführt: Eine Schlammlawine traf die Stadt Mocoa, fast 300 Menschen starben.

Die meisten Bewohner der Stadt nahe des Amazonasgebietes wurden von den Fluten im Schlag überrascht: In der Nacht von Freitag auf Samstag waren drei Flüsse über die Ufer getreten, hatten weite Teile der Stadt überflutet. Die erste Bilanz des Roten Kreuzes: mindestens 300 Tote, 400 Vermisste und mehr als 250 Verletzte.

"Wir haben nur die Mädchen retten können"

Alexánder López aus Mocoa schildert im "Spiegel" die dramatischen Ereignisse, als er mitten in der Nacht aufwachte – und richtig reagierte: "Ich nahm meine Dreijährige auf den Arm, meine Frau María griff nach unserer 13-Jährigen, und wir liefen um unser Leben. Es waren die längsten fünf Minuten meines Lebens", so López.

Zu diesem Zeitpunkt stand ihnen das Wasser bereits bis zu den Knien. Lopez: "Wir haben nur die Mädchen retten können, und die Lawine hat alles zerstört." Die Familie hat ihr Zuhause verloren und ist dennoch glimpflich davon gekommen: "Viele meiner Freunde haben alles und auch ihre Angehörigen verloren, ich habe Gott sei Dank meine Frau und Töchter retten können", sagt Lopez.

Die Unwetter in Kolumbien sind die schlimmsten seit 25 Jahren. Und die Regenfälle haben auch am Wochenende nicht aufgehört. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sagte eine Kuba-Reise ab und begab sich ins Katastrophengebiet.

(pl)