Schlaganfall bei Geburt – David (6) sitzt im Rollstuhl

Ein Schlaganfall sowie Sauerstoffmangel bei der Geburt führten dazu, dass der sechsjährige David heute im Rollstuhl sitzt. Es mag so wirken, als ob der Alltag der Familie Schmalenbach dadurch besonders fordernd wäre, doch dem muss nicht so sein. Neben intensiven Therapien und Betreuungen geht es Davids Eltern vor allem darum, dass es dem Kind und ihnen selbst gut geht.

Gesellschaft hat wenig Verständnis

Davids Familie wohnt in Wien und hat das Gefühl, dass Österreich noch weit hinten ist, was den Umgang mit beeinträchtigten Kindern angeht. "In anderen Länder wie Spanien oder der Slowakei ist das schon viel mehr angekommen, als in Österreich", findet Vater Michael. In diesen Ländern waren er und seine Frau Sabrina bereits mit David zur Therapie. "Man braucht Möglichkeiten, um zu zeigen, dass diese Kinder nicht anders sind, auch ein Teil der Gesellschaft sind." Nur dann, wenn es gerade hereinpasst, wird auf solche Themen eingegangen. "Kinder mit Beeinträchtigung oder im Rollstuhl gehen schon immer wieder in die Medien, aber vor allem zur Weihnachtszeit, danach verschwindet das ganze wieder ein bisschen", bekrittelt er.

"Ja, lasst ihn halt gehen!"

Auch in der Gesellschaft stößt er mit David oft auf wenig Verständnis: "Wir waren mit David in der Therme, eine ältere Frau kommt und sagt, dass das schon wieder wird." Obwohl das wahrscheinlich bloß nett gemeint war, gehen solche Versuche oft in die falsche Richtung los, meint der 40-jährige. Besonders wenn der Rollstuhl mal nicht dabei ist und David in einem Kinderwagen sitzt, ist es schwierig. "Oft kommen Kommentare wie 'Ja, lasst ihn halt gehen'. Das würden wir extrem gerne machen, das wäre unser großer Wunsch." so Michael. Das Grundverständnis fehlt also in der Gesellschaft.

Zahlreiche Therapien im Ausland

Um David so gut wie möglich zu unterstützen, fahren seine Eltern mit ihm immer wieder auf Reha und probieren die unterschiedlichsten Therapien. "Angefangen haben wir ganz klassisch in Österreich in Bad Ratkersburg, aber haben dann erkannt, dass die Grenzen Österreichs nicht das Maß aller Dinge sind." Also schauten sie sich auch im Ausland um. So war der heute sechsjährige David bereits in der Slowakei auf Reha, hatte zwei Operationen in Barcelona, war auf Lanzarote für eine Schwimmtherapie und auch Reittherapie nimmt er in Anspruch. Jede Woche stehen also unterschiedliche Therapien für Familie Schmalenberg auf dem Plan.