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Schiff brachte explosive Substanz nach Beirut

2750 Tonnen Ammoniumnitrat sollen die gewaltigen Detonationen im Hafen von Beirut ausgelöst haben. 

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In der libanesischen Hauptstadt Beirut kam es am Dienstag zu einer heftigen Explosion.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut kam es am Dienstag zu einer heftigen Explosion.
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In Beirut könnte eine sehr große Menge Ammoniumnitrat die gewaltigen Detonationen am Hafen ausgelöst haben: Schätzungsweise 2750 Tonnen der gefährlichen Substanz sollen dort jahrelang ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagert worden sein. Die Hafenbehörde hatte andere Ämter vor der Gefahr gewarnt. Doch eine toxische Mischung aus Korruption und Vernachlässigung führte am Dienstag zur Katastrophe.

Ammoniumnitrat, das auch zur Herstellung von Sprengsätzen dient, kann bei höheren Temperaturen detonieren. Der Stoff könnte vom Frachtschiff MV Rhosus stammen, dem libanesische Behörden im Jahr 2013 wegen verschiedener Mängel die Weiterfahrt untersagt hatten.

Das Schiff war demnach von Georgien nach Moçambique unterwegs. Der zehnköpfigen Besatzung gingen aber dann Treibstoff und Proviant aus, der Inhaber deklarierte daraufhin Insolvenz und gab das Schiff auf.

"Wir sitzen hier auf einem Pulverfass"

Die Crew lebte weitere zehn Monate an Bord. "Wir sitzen hier auf einem Pulverfass", sagte der Kapitän Boris Prokoshew zu "Ukrainian Sailor". Nach einem juristischen Streit wurde den acht Ukrainern und den zwei Russen schließlich die Ausreise genehmigt. Das Schiff blieb zurück mit der gefährlichen Ladung, die in einem Lagerhaus untergebracht wurde.

Wie die "Moscow Times" berichtet, gehört der Frachter dem russischen Geschäftsmann Igor Grechushkin, der seit Jahren mit seiner Familie auf Zypern lebt. Auch seine Firma Teto Shipping ist dort registriert. Nach Angaben des Kapitäns der MV Rhosus schulde Grechushkin der Crew um die 200.000 Dollar an ausstehenden Lohnzahlungen.

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    Eine gewaltige Explosion im Hafen von Beirut richtete weitreichende Zerstörung an. (4. August 2020)
    Eine gewaltige Explosion im Hafen von Beirut richtete weitreichende Zerstörung an. (4. August 2020)
    picturedesk.com/AFP

    Aus Regierungsdokumenten, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, geht hervor, dass die libanesische Zollverwaltung die Justiz im Land zwischen 2014 und 2017 etwa zehnmal vor den "schwerwiegenden Gefahren" der Ladung gewarnt hatte. Zuletzt hatte Zolldirektor Badri Daher im Sommer 2017 den zuständigen Richter gebeten, "eine schnelle Entscheidung" über die Auslagerung der Fracht zu treffen.

    Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, könnte sich der Entscheid der Justiz allerdings verzögert haben, weil man befürchtet habe, das hochexplosive Ammoniumnitrat könne in den Händen von Hizbollah-Terroristen landen.

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