Bulgarien und Rumänien

"Schengen Air" kommt – Österreich stimmt Reform zu

Lange Zeit legte sich Österreich quer – nun kommen Rumänien und Bulgarien in den Schengen-Raum, zumindest teilweise.

Michael Rauhofer-Redl
"Schengen Air" kommt – Österreich stimmt Reform zu
Für Flugreisende aus Rumänien und Bukarest wird es künftig eine Änderung geben. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Schon am Donnerstag gab es eine Vollzugsmeldung aus Bukarest. Nun bestätigt das auch die Bundesregierung in Wien. Künftig werden Bulgarien und Rumänien Teil des Schengen-Raums. Bei "Schengen Air" darf man auf dem Luftweg ohne Grenzkontrolle einreisen. Ein entsprechender rechtsverbindlicher Text sei am Freitag an die spanische EU-Präsidentschaft übermittelt worden, bestätigte die Regierung am Samstag gegenüber der APA. 

"Schengen Air" bedeutet, dass Flugpassagiere aus Rumänien und Bulgarien künftig nicht mehr über die Auslandsterminals nach Europa fliegen müssen, der Reisepass wird wie üblich am Gate von den Fluggesellschaften kontrolliert. Über einen Beitritt zu "Schengen Land" gibt es derzeit keine Verhandlungen und damit auch keinen Termin, erklärte das Innenministerium jüngst auf Nachfrage.

Das führte zu Umdenken 

Österreichs striktes Nein belastete in den vergangenen Monaten die Beziehung zu den beiden osteuropäischen Ländern. Österreichs Wirtschaft ist in beiden Ländern stark vertreten. Rumänien rief vorübergehend seinen Botschafter zurück, auch wirtschaftliche Sanktionen standen im Raum.

Für ein Umdenken Österreichs könnte auch die Niederlande gesorgt haben. Bis vor Weihnachten war auch die Niederlande gegen eine Änderung des Status Quo. Das niederländische Justizministerium hatte vor dem Heiligen Abend allerdings mitgeteilt, dass es sein mit Rechtsstaatsmängeln begründetes Veto gegen eine Mitgliedschaft Bulgariens im Schengen-Raum zurückziehe. Dieser Kurswechsel bedarf allerdings noch einer Bestätigung des Parlaments.

Österreich beharrte im Vorfeld der Verhandlungen auf einigen Bedingungen.

Das sind Österreichs Bedinungen

  • Aufstockung des Frontex-Einsatzes in Bulgarien und Geld von der EU-Kommission für einen robusten Außengrenzschutz.
  • Verstärkung der Kontrollen an den Landgrenzen.
  • Übernahme von Asylwerbern, insbesondere aus Afghanistan und Syrien durch Rumänien und Bulgarien.
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