Fussball
Bundesliga-Profi fliegt nach TV-Interview raus
Der FC Schalke 04 rutscht mit dem 1:3 gegen St. Pauli noch tiefer in die Krise. Jetzt hat ein Spieler genug und redete sich im Interview in Rage.
Schalke 04 startete denkbar schlecht in die neue Saison der zweiten deutschen Bundesliga. Nach sieben Spielen halten die "Königsblauen" erst bei sieben Punkten und liegen damit nur auf Platz 16 der Tabelle. Der Platz wäre am Ende der Saison gleichbedeutend mit der Relegation.
Nach der klaren 1:3-Niederlage gegen Sankt Pauli sprach der Innenverteidiger Timo Baumgartl Klartext und kritisierte Trainer Thomas Reis. "Wir spielen natürlich mit dem Feuer. Das ist eine risikobehaftete Sache, die wir da machen. Dann ist es einfach so, dass man Gegentore kassiert, das ist einfach Fakt", sagte der 27-Jährige im Sky-Interview nach der empfindlichen Niederlage.
Gemeint ist: Trainer Reis will, dass über das ganze Feld Mann gegen Mann verteidigt wird. Das ist gleichbedeutend mit wenig Spielern in der Restverteidigung und Unterzahlmomenten in der Defensive. Das schmeckt dem ein oder anderen Spieler nicht. "Dann ist es 1-gegen-1 hinten, das ist natürlich risikoreich. Gegen spielstarke Mannschaften wie Magdeburg oder St. Pauli wird es so schwer für uns. Dann können wir uns auch nicht beklagen, wenn es nach 30 Minuten 3:0 steht", sagt Baumgartl weiter.
Der Innenverteidiger war noch nicht fertig und sagte weiter: "Er gibt uns einen Plan mit, aber es ist natürlich auch ein Stück weit schwer für uns, das so zu sehen, das so zu machen. Weil wir natürlich immer wieder in diese Situationen reinlaufen."
Suspendierung nach Interview
Die Knappen reagieren und suspendierten Timo Baumgartl nach dem Interview. In einem Statement des Klubs heißt es: "In einem Gespräch zwischen Sportdirektor André Hechelmann, Chef-Trainer Thomas Reis und Timo Baumgartl wurde der Verstoß gegen interne Verhaltensregeln durch den Spieler anerkannt."
Der Ex-Spieler von Union Berlin wird in nächster Zeit mit der U23 trainieren. Baumgartl hat sich im Gespräch entschuldigt: "Was ich mit meinen Aussagen ausgelöst habe, war nicht meine Intention und darf einem Spieler mit meiner Erfahrung nicht passieren. Deshalb habe ich Thomas Reis und André Hechelmann um Entschuldigung gebeten und bin sehr froh, dass sie diese akzeptiert haben. Ich weiß, dass nun ich gefordert bin."
Für Schalke geht es nun darum, sich sportlich wieder aus der Krise zu kämpfen. In der achten Runde treffen die Schalker am Freitag auf Tabellennachbar Paderborn. Die nächste Chance auf ein Wiedergutmachung.