Demo wegen Überlastung

"Schaffen das nicht mehr!" Lehrer gehen auf die Straße

Personalmangel, Bürokratie und steigende Anforderungen: Lehrer haben sechs Wochen nach Ferienende genug. Jetzt wird demonstriert.

Kerstin Neulinger
"Schaffen das nicht mehr!" Lehrer gehen auf die Straße
Heute findet ein Streik der Wiener Pflichtschullehrer statt.
Getty Images

Gerade mal sechs Wochen ist es her, dass die Schule in Wien begonnen hat. Doch die Wiener Pflichtschullehrer haben für heute um 17 Uhr eine Demo aufgrund ihrer aktuellen Arbeitsbedingungen geplant.

Diverse Probleme führen zur Unzufriedenheit

Der oberste Lehrervertreter Thomas Krebs (FCG) spricht davon, dass die Schulen mittlerweile am Kipppunkt seien und die Lehrer es nicht mehr schaffen. Es herrscht eine permanente Unterbesetzung an Lehrkräften, hinzu kommt aber auch noch ein Mangel an Unterstützungspersonal. Weiters berichtet der oberste Vertreter, dass laut einer Umfrage mindestens die Hälfte aller Lehrer angibt, dass zu wenig Deutschkenntnisse bei den Schülern da ist, um den Unterricht zu verstehen. Außerdem sollen Sanktionsmöglichkeiten für Respektlosigkeit und Übergriffe durch Schüler fehlen.

Aus der Gewerkschaft heißt es: "Die Wiener PflichtschullehrerInnen leiden weiters unter den immer größeren sprachlichen und sozialen Defiziten unserer SchülerInnen, unter Gewalt und Extremismus an Schulen und zahlreichen weiteren Problemfeldern. Leider müssen wir feststellen: Wir schaffen das nicht mehr!"

Streiks vielleicht bald während der Unterrichtszeiten

Vorerst findet die Demo außerhalb der Unterrichtszeiten statt. Doch laut Krebs seien weitere Maßnahmen, die auch den Unterricht beeinträchtigen könnten durchaus vorstellbar, sollte diese Demo keinen Effekt zeigen. Die heutige Demo beginnt um 17 Uhr im 1.Bezirk bei der Wipplingerstraße 28. Außerdem ist eine weitere Kundgebung vor dem Bildungsministerium um 18 Uhr und eine um 18.20 Uhr auf dem Ballhausplatz geplant.

Demos von unabhängiger Gewerkschaft

Weitere Demos wurden von den Unabhängigen Lehrergewerkschaftern an Wiens Pflichtschulen angekündigt. Auch sie fordern mehr Ressourcen. Priorität solle die Bildungspolitik bei den Regierungsverhandlungen bekommen.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Wiener Pflichtschullehrer demonstrieren heute um 17 Uhr gegen Überlastung, Personalmangel und steigende Anforderungen, da sie nach nur sechs Wochen Schulbetrieb die aktuellen Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen
    • Der oberste Lehrervertreter Thomas Krebs warnt vor möglichen Streiks während der Unterrichtszeiten, falls die heutige Demo keine Wirkung zeigt, und weitere Proteste wurden bereits von der Unabhängigen Lehrergewerkschaft angekündigt
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