WM 2022

"Wir schämen uns für euch!" Deutsche gehen auf DFB los

Der DFB macht einen Rückzieher, wird in Katar ohne "One Love"-Armbinde auflaufen. Großer Aufschrei: Deutschland schämt sich für seine Kicker.

Sebastian Klein
Kapitän Manuel Neuer neben Bayern-Kollege Leon Goretzka.
Kapitän Manuel Neuer neben Bayern-Kollege Leon Goretzka.
IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Deutschland wollte wie England und andere Nationen mit einem "One Love"-Armband auflaufen. Die Kapitänsbinde als Zeichen für Toleranz und als stiller Protest gegen die prekäre Menschenrechtslage in Katar. Daraus wird nun nichts.

Weil die FIFA Strafen ankündigt, machen die Top-Nationen einen Rückzieher. Auch Deutschland kündigt an, auf die spezielle Kapitänsbinde zu verzichten. Die Reaktionen in der Heimat fallen heftig aus.

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    IMAGO/PA Images

    Eine Welle des Protests geht durch Deutschland. Die reichweitenstarke "Bild" transportiert die Stimmung im Land mit großen Lettern: "Wir schämen uns für euch."

    Der Sportchef der Zeitung, Matthias Brügelmann, geht mit dem deutschen Verband und auch mit seinen Führungsspielern hart ins Gericht. "Der 21. November 2022 wird in die Geschichte eingehen. Als Tag der Schande", spricht er Klartext. Und: "Es ist der Tag, an dem DFB & Nationalelf vor den Augen der ganzen Welt viel von ihrer Glaubwürdigkeit verspielt haben. Es ist der Tag, an dem wir uns schämen für DFB & Nationalelf, obwohl das erste deutsche Spiel noch gar nicht stattgefunden hat."

    Brügelmann kritisiert das "Einknicken" in der Frage der Armbinde. Die Strafen-Ankündigung der FIFA sei ein "Riesen-Skandal", der DFB müsse Strafen aber in Kauf nehmen, um seine Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren und ein Zeichen zu setzen. Frei nach dem Motto: "Dann spielt doch eure WM künftig alleine!"

    Der Druck auf den Verband steigt, allerdings auch jener auf die Spieler. Bayern-Star Leon Goretzka wird mit einer vergangenen Aussage zitiert, in Katar "auf und neben dem Platz mit Respekt und Haltung werben" zu können. Das werde nun verabsäumt. Deutschland startet am 23. November gegen Japan ins Turnier. Das Sportliche wird von der Debatte um die Armbinde überschattet.

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