Oberösterreich

Mann bestellt um 90 Euro, muss über 140 zahlen

Die Vorfreude war groß, dann die böse Überraschung: Ein Mann hatte sich trendige Kleidung im Internet bestellt. Die Rechnung sorgte für Riesenärger.

Tobias Prietzel
Ein Linzer freute sich auf sein Gewand aus dem Internet, dann kam die große Ernüchterung. (Symbolbild)
Ein Linzer freute sich auf sein Gewand aus dem Internet, dann kam die große Ernüchterung. (Symbolbild)
Getty Images

Der Linzer Paul T. (Name von der Redaktion geändert; Anm.) ist ein großer Fan von Retro-Kleidung. Vor einer Woche wurde er im Web fündig: "Auf einer britischen Seite habe ich coole Sale-Artikel entdeckt. Die Fila-Trainingsjacke um knapp 60 stach mir sofort ins Auge, dazu ein passendes Shirt um gerade einmal 12 Euro."

Da fielen die stolzen Versandkosten von rund 18 Euro nicht weiter ins Gewicht. Dem Fashionista war freilich auch bewusst: Brexit-bedingt würde er für die Lieferung zusätzlich Zollabgaben zahlen müssen.

Was dann passierte, sorgte aber für tiefe Zornesfalten: Auf T.s Handy und in sein Mailpostfach flatterte am Dienstag eine Benachrichtigung des Transportunternehmens. Die unmissverständliche Forderung: fast 54 Euro für Einfuhrzölle und Steuern.

Die stolzen Zusatzkosten brachten den Linzer zur Weißglut.
Die stolzen Zusatzkosten brachten den Linzer zur Weißglut.
"Heute"

"Mit dieser Summe habe ich nicht gerechnet. Ich war richtig sauer", ärgert sich der baffe Besteller im Gespräch mit "Heute". Ihm blieb schließlich nichts anderes übrig, als zu zahlen, beim Logistiker fragte er dennoch nach: In einem Mail argumentierte man mit einem "Mehraufwand", der u.a. zu einer Bearbeitungsgebühr von 15 Euro geführt habe.

"Mit dieser Summe habe ich nicht gerechnet." Der baffe Besteller

Als dem Linzer am Donnerstag schließlich sein Packerl zugestellt wurde, hielt sich die Freude doppelt in Grenzen: Der Zorn über die geschmalzene Rechnung war noch nicht verflogen. Was dazu kam: Die bestellte Jacke roch muffig, als wäre sie monatelang in einem Keller gelegen. Bei T. herrscht Ernüchterung: "So schnell werde ich nicht mehr im Internet bestellen."   

Schleifpapier statt iPhone geliefert

Im Frühjahr hat die Arbeiterkammer Oberösterreich einen groß angelegten Betrug mit Online-Bestellungen aufgedeckt: Kunden erhielten etwa ein Taschenbuch statt eines iPhones, einen PC ohne Grafik-Karte, Prozessor und Arbeits-Speicher oder eine gebrauchte elektrische Zahnbürste.

Der betroffene Händler Amazon konnte sich die Misere auf "Heute"-Anfrage nicht erklären: Man arbeite intensiv daran, ein vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis zu schaffen, hieß es. Das Unternehmen setzt nach eigenen Angaben Systeme ein, um verdächtiges Verhalten zu erkennen.

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