"Notfallmitteilung"
Santorin ruft wegen Kreuzfahrt-Touristen Lockdown aus
Die griechische Insel wird von Kreuzfahrtpassagieren überrannt. Das ließ den Gemeindepräsidenten von Thiera zu einer drastischen Maßnahme greifen.
Das war sicherlich ein kurzer Schock für die gerade einmal 15.000 Einwohner der griechische Urlaubsinsel Santorini: "Ein weiterer schwieriger Tag für unsere Stadt und unsere Insel", begann Panos Kavallaris am Dienstag eine "Notfallmitteilung" auf Facebook. Der Gemeindepräsidenten von Thiera rief die Bürger dazu auf, ihre Bewegungen so weit wie möglich einzuschränken. Der Grund dafür waren allerdings nicht die steigenden Corona-Zahlen, sondern die Ankunft von 17.000 Kreuzfahrt-Touristen.
Obwohl es sich dabei um keinen formellen "Lockdown" handelte, sondern lediglich um eine klare Aufforderung, an diesem Overtourismus-Chaostag zu Hause zu bleiben, ließ der Aufschrei nicht lange auf sich warten. Nur 15 Minuten später wurde der Beitrag wieder gelöscht. Doch der Screenshot war bereits in der griechischen Presse und die Debatte entbrannt.
Außer Kontrolle
Bürgermeister zieht Strich
Doch dem möchte Nikos Zoros, der Bürgermeister von Santorin, 2025 entgegenwirken. Ab dann wolle man eine Obergrenze von 8.000 Kreuzfahrtpassagieren pro Tag einführen, wird von Medien zitiert. Für 2024 habe man das nicht mehr umsetzen können, weil die Planungen der Reedereien bereits zu weit fortgeschritten gewesen seien. Man habe aber zumindest erreicht, die Zahl der Tage zu reduzieren, an denen mehr als 10.000 bis 11.000 Passagiere kämen – von 63 im vergangenen Jahr auf 48 in diesem Jahr.
Das sind die 10 überfülltesten Strände 2024
Auf den Punkt gebracht
- Santorin ruft wegen der Ankunft von 17.000 Kreuzfahrt-Touristen eine "Notfallmitteilung" aus, die jedoch schnell wieder gelöscht wird
- Die Situation gerät außer Kontrolle und der Bürgermeister plant, die Obergrenze für Kreuzfahrtpassagiere auf 8.000 pro Tag zu reduzieren