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Samsungs Smart Home – wo der Kühlschrank Kochtipps gibt

Für über 37.000 Mitarbeiter hat Samsung in Südkorea die "Digital City" errichtet. Dort wird auch gezeigt, wie smart man mittlerweile wohnen kann.

Rene Findenig
Dieser Kühlschrank sagt dir, wie du seinen Inhalt zubereitest und wie viel Strom er verbraucht.
Dieser Kühlschrank sagt dir, wie du seinen Inhalt zubereitest und wie viel Strom er verbraucht.
Rene Findenig

Samsungs Digital City, das südkoreanische Hauptquartier des Technologieunternehmens, ist eine eigene Stadt für über 37.000 Mitarbeiter. Beim "Heute"-Lokalaugenschein vor Ort platzt das 1,72 Millionen Quadratmeter große Areal förmlich vor Superlativen. Mehr als 130 Gebäude befinden sich am Campus, 500 Busse bringen die Mitarbeiter auf 100 Routen in die Digital City und neben Technologie-Gebäuden gibt es eine eigene Wasseraufbereitung, Feuerwehr, zahlreiche Kinderbetreuungsstätten, Dutzende Parks und Sportanlagen, mehrere Schwimmbecken (darunter eines in olympischer Größe) sowie Supermärkte, Kaffeehäuser und Essensausgabestellen sowie ein eigens Technologie-Museum für Besucher.

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    Samsung hat für seine Angestellten in der südkoreanischen Stadt Suwon die Digital City errichtet – eine smarte und grüne Stadt, in der Mitarbeiter alles finden sollen, ...
    Samsung hat für seine Angestellten in der südkoreanischen Stadt Suwon die Digital City errichtet – eine smarte und grüne Stadt, in der Mitarbeiter alles finden sollen, ...
    Rene Findenig

    Abseits der Erforschung und Entwicklung der "Produkte von morgen", wie Samsung die Tätigkeit der meisten Mitarbeiter in der Digital City nennt, zeigt das Unternehmen aber unter dem Titel "eX Home" in der Mitarbeiter-Stadt auch, wie smart Kunden weltweit mittlerweile wohnen können. Fast 300 Smart-Home-Produkte hat Samsung in rund zwölf Technologie-Musterhäusern untergebracht – mit dem Bestehen seit März 2023 ist "eX Home" einer der neuesten Bereiche der digitalen Stadt. Die Musterhäuser in den Bereichen häusliche Pflege und gesundes Leben, angenehmes Wohnen sowie smarte Arbeit und Nachhaltigkeit sollen demonstrieren, was mit den hauseigenen Produkten mittlerweile technologisch möglich ist.

    Von außen eher unscheinbar, innen aber voll Technik: Eines der Samsung-Tech-Musterhäuser.
    Von außen eher unscheinbar, innen aber voll Technik: Eines der Samsung-Tech-Musterhäuser.
    Samsung

    Der ganze Strom kommt von Solaranlagen

    Kernelement der Energieversorgung ist laut Samsung die Erforschung von Solarenergie, um die Smart Homes ausschließlich über erneuerbare Energien zu versorgen. Im Fall des besichtigten Gebäudes mit drei Etagen gelingt das bereits mit über 100 Prozent – die überschüssige Energie versorgt auch gleich ein kleines Pförtnerhäuschen in der Nähe. Samsung verfolgt zudem laut eigenen Angaben eine "Kultur der offenen Kollaboration": Das SmartThings-Ökosystem arbeitet mit Gruppen wie der Home Connectivity Alliance (HCA) und Matter zusammen – und auch im Smart Home selbst spiegelt sich das in der Einbindung von zahlreiche Produkten anderer Hersteller wider – etwa von JBL-Lautsprechern im Partyraum des Hauses. 

    Die Tour durch das Haus beeindruckt, überfordert aber wohl nicht Technik-affine Menschen schnell. So gut wie alles ist vernetzt – so reicht der Sprachbefehl "Guten Morgen" im Schlafzimmer des Hauses aus, dass das Bett die Matratzenposition erhöht, damit man schnell einen besseren Blick auf die ausfahrbare Riesenleinwand bekommt, auf der ein Beamer die Börsenkurse neben den Nachrichten des Tages einblendet. Gleichzeitig öffnen sich Jalousien und Gardinen, um den Raum zu erhellen – umgekehrt verdunkelt ein "Gute Nacht" den Raum, bringt das Bett in Schlafposition und schaltet das Licht ab. Apropos Licht: Im Party-Raum tanzt man zum Beamer-Bild von Musikvideos, während Lautsprecher Neonlicht erzeugen.

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      Die Tour durch das Samsung Smart Home beeindruckt, überfordert aber wohl nicht Technik-affine Menschen schnell. So gut wie alles ist vernetzt – ...
      Die Tour durch das Samsung Smart Home beeindruckt, überfordert aber wohl nicht Technik-affine Menschen schnell. So gut wie alles ist vernetzt – ...
      Samsung

      Und plötzlich kann der Kühlschrank kochen

      Weiter zum Gaming- und Arbeitsraum – im ersten finden sich so große Breitbild-Monitore, dass man den Kopf ordentlich verdrehen muss, um alles zu sehen, im zweiten sind alle Monitore und Geräte miteinander vernetzt, sodass Inhalte einfach von einem auf das andere Device verschoben werden können. Wie im Büro am PC sitzen und tippen? Ebenso kein Problem wie nahtlos am Tablet weiterzuarbeiten, wenn man den Raum wechselt und sich in die Badewanne legt. Da wundert es fast, dass das Badezimmer wenig smart ist – zumindest wurde in diesem Raum bis auf die Klimaanlage keine Technologie angesprochen. Achja, und die Klimaanlage dreht sich automatisch leiser, wenn man Filme schauen oder Anrufe führen will.

      Filme schauen bringt uns ins Wohnzimmer, wo ein Sprachbefehl ausreicht, um den Raum zu verdunkeln und den Lieblingsfilm über den super großen Samsung-Smart-TV laufen zu lassen – Bombast-Sound über Samsung-Soundbars inklusive. Wer sich davon losreißen kann, findet in der Küche hinter dem Wohnzimmer übrigens auch ein Display – und zwar am Kühlschrank. Der kann nämlich ein Live-Bild aus dem Inneren übertragen, aber auch sagen, was mit den vorhandenen Zutaten gekocht wird und Schritt-für-Schritt-Anleitungen geben. Und damit selbst Anfänger nichts falsch machen können, steuert der Kühlschrank auch gleich die richtige Temperatur am Herd und lässt nur die exakte Wassermenge für das Rezept aus dem Wasserhahn. 

      Samsungs Smart Home – hier lässt es sich mit Ultrabreitbild-Monitoren gamen und arbeiten.
      Samsungs Smart Home – hier lässt es sich mit Ultrabreitbild-Monitoren gamen und arbeiten.
      Samsung

      Unternehmen will zum Lebensbegleiter werden

      Die gezeigten Anwendungsfälle sind komplex und beeindruckend – und hierzulande möglicherweise unvorstellbar. Ein ganzes Smart Home voll von vernetzten Produkten zu sehen, das ist überwältigend. Es zeigt aber auch, dass Samsung bemüht ist, stärker auf gesamtheitliche, vernetzte Lösungen statt auf einzelne Produkte wie Smartphones und Tablets zu setzen. Und es zeigt vor allem auch abseits der Smart-Home-Gerätschaften, was uns in Zukunft erwarten könnte: sich selbst mit Energie versorgende Wohnungen und Häuser, die technologisch ganz nach den Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner zu Arbeits- und Unterhaltungszentralen verwandelt werden können, um das Leben komfortabler zu gestalten.

      Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Diese Reise nach Südkorea erfolgte auf Einladung von Samsung, die Reisekosten wurden vom Unternehmen übernommen.