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Samsung-Studie ortet Milliarden-Chance für Österreich

Ein Potenzial von 3,5 Milliarden Euro für österreichische Wirtschafts-Exporte nach Südkorea ortet eine neue EcoAustria-Studie im Auftrag von Samsung.

Rene Findenig
In einer von Samsung in Auftrag gegebenen Studie wird Österreich ein gigantisches Expert-Potenzial nach Südkorea bescheinigt.
In einer von Samsung in Auftrag gegebenen Studie wird Österreich ein gigantisches Expert-Potenzial nach Südkorea bescheinigt.
Rene Findenig

In einer von Samsung beauftragten Studie hat das Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria die wirtschaftlichen Effekte österreichischer Exporte nach Südkorea analysiert. Aktuell sei "Österreichs Außenwirtschaftsstruktur sowohl im Waren- als auch im Dienstleistungsexport nur wenig diversifiziert und stark auf Europa ausgerichtet", heißt es zur Ausgangslage. Rund zwei Drittel (67 Prozent) der österreichischen Warenexporte würden in EU-Mitgliedstaaten wandern – bei Dienstleistungen seien es sogar 70 Prozent und bei Direktinvestitionen 80 Prozent.

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    Beim österreichischen Vorzeige-Unternehmen AT&S bekam "Prof. Schallenberg" (im Schutz-Outfit) einen Einblick in Halbleiter-Produktion.
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    "Heute"

    Nur rund neun Prozent der heimischen Warenexporte würden dagegen nach Asien gehen – nach Südkorea seien es nur 0,8 Prozent, womit Südkorea nach China und Japan der drittwichtigste österreichische Exportmarkt in Asien sei. "In Samsungs Rolle als offizielles Mitglied des Bewerbungskomitees aus dem Privatsektor von Südkorea für die Bewerbung bei der EXPO 2030, war es uns wichtig, einen wissenschaftlich fundierten Blick auf die in Zukunft noch auszuschöpfenden Potentiale zwischen den beiden Ländern zu werfen", so Trevor Lee, Präsident Samsung Electronics Österreich und Schweiz.

    Bis zu 3,5 Milliarden Euro Exportsteigerung

    Mit Hinblick auf den "geringen Diversifikationsgrad" der österreichischen Exporte schätzt Lee, "dass asiatische Länder in Zukunft noch mehr im Fokus der österreichischen Außenwirtschaft stehen müssen" – auch, weil "Asien bereits heute ein großer Abnehmer grüner und komplexer Produkte aus Österreich ist". Weitere Hauptexportgüter seien Maschinen und Maschinenteile, mechanische Geräte sowie elektrotechnische Produkte. Bisher seien durch das EU-Südkorea-Freihandelsabkommen EU-Exporte nach Südkorea um 52 Prozent gestiegen, umgekehrt um 14 Prozent.

    "Auch Österreich konnte einen Anstieg der Exporte um 23 Prozent verzeichnen. Positive Effekte hierzulande ergeben sich vor allem im Bereich der Herstellung von Computern, optischen und elektronischen Geräten, aber auch im Fahrzeugbau und der chemischen Industrie", so die Studie. Das entspreche einer Erhöhung des österreichischen Produktionsvolumens um rund 310 Millionen Euro und des österreichischen Bruttoinlandsprodukts um rund 163 Millionen Euro entspricht. Aber: Das Potenzial soll weit gigantischer sein: Bis zu 3,5 Milliarden Euro und eine Exportsteigerung um 2,1 Prozent soll möglich sein.

    "Weitere südostasiatische Märkte erschließen"

    "Unterstellt man einen durchschnittlichen Wertschöpfungsgehalt österreichischer Exporte nach Südkorea, würde damit ein Anstieg des österreichischen BIP um bis zu 0,5 Prozent in Relation zum österreichischen BIP 2021 einhergehen", heißt es. "Durch eine Zusammenarbeit mit großen internationalen Playern aus Südkorea kann es österreichischen Exportunternehmen zudem gelingen, weitere südostasiatische Märkte zu erschließen", so Wolfgang Schwarzbauer, Leiter des Forschungsbereichs regionale Wirtschaftspolitik und Außenwirtschaft bei EcoAustria.

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      Die Smart City in Gumi gilt als Samsungs "Mutterfabrik, die endlos Innovation vorantreibt", hier laufen etwa die Handy-Flaggschiffe Galaxy Z Fold5, Z Flip5 und die Galaxy S23 Serie vom Fließband.
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      Samsung

      Und was würde es brauchen, um diese Entwicklung in die Wege zu leiten? Um das vorhandene Potenzial auszuschöpfen, ist laut EcoAustria "vor allem eine höhere Präsenz österreichischer Unternehmen in Südkorea von Bedeutung". Vor allem biete sich die Bewerbung Busans für die WORLD EXPO 2030 als "eine einmalige Gelegenheit" an. Außerdem müssten "Institutionen, die die österreichische Exportwirtschaft unterstützen, ihre Aktivitäten zumindest zum Teil auf Südkorea als potenziellen Exportwachstumsmarkt fokussieren". Genannt wird etwa die goInternational-Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft und der Wirtschaftskammer Österreich.