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Samsung Galaxy A14 5G im Test – Billig-Überflieger
Schnell, preiswert, riesig und mit überraschend toller Kamera: Samsungs neues 5G-Einstiegs-Smartphone Galaxy A14 5G überzeugt auf ganzer Linie.
Die A-Serie der Samsung Galaxys gilt als Verkaufsschlager-Schiene, nun sind die neuen Modelle in Österreich gelandet – bestehend aus den Modellen A14 (ab 199 Euro), A34 (ab 389 Euro) und A54 (489 Euro). Beim A14 wiederum darf man aus einem 4G- (199 Euro)und einem 5G-Modell (229 Euro) mit nur leicht unterschiedlichen Spezifikationen wählen. Das A14 gilt nicht nur als das meistverkaufte Samsung-Handy überhaupt, sondern wurde im Vergleich zu den Vorgängern auch ordentlich aufgerüstet. Teils ist es im "Heute"-Test sogar spektakulär, was Samsung da den Kunden zu diesem Preis bieten kann – mit der Einsteigerklasse hat man es hier nur in Teilbereichen mehr zu tun, viele Features sind da eher ganz hohe Mittelklasse.
Zu kaufen gibt es das Gerät in den Farben Hellgrün (Testgerät), Schwarz und Silber. Beim Design ist man der bisherigen A-Serie treu geblieben. Das A14 wirkt wie ein riesiges iPhone mit flachem Bildschirm und breiten, flachem Rahmen. Schick ist, dass Samsung dabei geblieben ist und das Kamera-Modul weglässt – stattdessen ragen die drei Linsen der Hauptkamera einzeln nur etwas aus der Rückseite hervor. Entsprechend wackelt das Smartphone auch kaum, wenn man es mit dem Rücken nach unten auf den Tisch legt. Und noch dazu sieht das für ein "Billig-Handy" richtig gut aus. Die Rückseite selbst besteht aus Kunststoff, die geriffelte Struktur fühlt sich aber dennoch gut an und das Muster lässt das Handy teurer wirken.
Das Display ist nicht das Highlight des Smartphones
Dass man sich hier doch in einer günstigen Preisklasse bewegt, merkt man allerdings auf der Vorderseite. Die nimmt zwar ein 6,6 Zoll großes und flaches Display fast vollständig ein, der Bildschirm zeigt aber an allen vier Seiten recht breite, schwarze Balken. Samsung setzt zudem bei der Frontkamera auf eine Tropfen-Notch, die ins Display von oben "hereinhängt" – viele andere Hersteller sind von diesem Konzept wieder abgekommen. Verbunden werden Display und Rückseite von einem sehr breiten, flachen Rahmen, wie man ihn von verschiedenen iPhone-Modellen kennt. Das Gewicht des Geräts beträgt 205 Gramm, die Maße sind 167,7 x 78 x 9,1 Millimeter. Damit ergibt sich ein recht "hohes" und "breites" Smartphone.
Mit kleineren Händen kann es da auch Probleme geben, die Tasten des Handys mit nur einer Hand zu bedienen, bei der BIldschirmnutzung braucht man dann zwingend zwei Hände. Auf der rechten Seite des Gehäuses findet sich die Lautstärke-Wippe und der Power-Button. In letzterem findet sich auch der Fingerabdrucksensor des Geräts – er löst präzise und verlässlich aus, da er aber etwas vertieft im Gehäuse sitzt, ist er nicht so einfach mit einer Hand zu erreichen. Alternativ lässt sich das Smartphone auch per Gesichtserkennung, PIN und Co. entsperren. Der SIM-Schacht schluckt zwei SIM-Karten und zusätzlich eine MicroSD-Karte. Top, denn der Speicher könnte mit wahlweise 64 oder 128 Gigabyte recht knapp werden.
Brauchbare Leistung, nur beim Mobile Gaming wird es knapp
Abstriche zu teureren und besseren Smartphones macht man bei der Display-Technik, die ein LCD- statt ein OLED-Panel beherbergt. Da zeigen bereits einige Konkurrenten, dass es auch zu diesem Preis mit OLED möglich ist, allzu viel darf man über den Bildschirm des A14 dann aber doch nicht meckern. Die Farben sind gut, die Helligkeit ausreichend für ein Ablesen im Sonnenschein, im Vergleich zum Vorgänger gibt es scharfes Full HD+ (1.080 x 2.408 Pixel) statt nur HD und auch die Bildwiederholrate ist von 60 auf 90 Hertz gestiegen. Auch Filme und Serien machen damit am Screen des Smartphones Spaß – vor allem, weil das LCD-Panel immerhin gegenüber OLED den Vorteil bietet, dass man auch eine Blickwinkelstabilität hat.
Rätselraten gibt es beim Prozessor, weil Samsung nur von einem "Octa-Core" spricht, ohne Details zu nennen. Beobachtern zufolge kommen je nach Region entweder ein MediaTek Dimensity 700 oder ein Samsung-eigener Exynos 1330 zum Einsatz. Das in Verbindung mit nur vier Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher klingt etwas wenig, im Betrieb kommt es aber kaum zu Problemen. Der Start dauert ein paar Sekunden länger, Apps öffnen nur leicht verzögert, das Laden von Videodateien braucht etwas Bedenkzeit – alles aber im Rahmen. Im Smartphone-Leistungstest Work 3.0 von PCMark schaffte es das Samsung Galaxy A14 5G auf 7.553 Punkte – auf diesem Niveau rangieren etwa auch das Motorola Moto Z3 und das Oppo A54.
Tolle Kamera, die nachts ungewohnte Stärken ausspielt
Beim Mobile Gaming kann es da natürlich knapp werden – die meisten Standard-Spiele sollten laufen, bei Hardware-hungrigen Apps kommt das Gerät allerdings ordentlich ins Stocken. Die größte Überraschung dagegen bietet das Handy bei seiner Kamera. Zwei der drei Linsen (2 Megapixel Tiefensensor, zwei Megapixel Makrokamera) sind getrost zu vernachlässigen, die 50-Megapixel-Hauptkamera mit einer bewundernswert guten Lichtempfindlichkeit von f/1.8 macht aber spektakuläre Fotos sogar in der Nacht. Bilder in dunklen Umgebungen werden scharf und detailreich, sogar mit schnellen Bewegungen kommt die Kamera halbwegs gut zurecht. Die Aufnahmen liegen definitiv weit über jeglicher Einsteiger-Klasse.
Auffällig ist aber, dass das Handy manchmal dazu tendiert, die Helligkeit zu übersteuern und damit blasse Bilder einzufangen. Kurioserweise tritt dieses Manko um ein Vielfaches öfter am Tag als in der Nacht auf. Insgesamt tritt dieses Phänomen zwar nicht oft auf, wenn aber, ist es ziemlich auffällig. Und vom Zoomen (10x) sollte man dann sowieso besser die Finger lassen, dann fallen nämlich die Qualitätsverluste in den geknipsten Bildern ordentlich auf. Dennoch ist die 50-MP-Hauptkamera sehr spektakulär für die Preisklasse ausgefallen und ein echter Tipp, wenn es um gute Bilder in der Nacht geht. Umgekehrt verhält es sich mit der 13-MP-Frontkamera, denn die knipst super bei Tag, schwächelt aber dann in der Nacht.
Samsung Galaxy A14 5G – im Test Billig-Überflieger
Gewohntes gibt es bei der auf Android 13 basierenden Benutzeroberfläche One UI, die wieder knallig bunt, mit einigen vorinstallierten Apps und vielen Verknüpfungen mit den Samsung-Diensten daherkommt. Nutzer bekommen im Leben ihres A14 zwei Android-Versionsupdates und vier Jahre lang Sicherheitspatches garantiert, was recht ordentlich und mit das Beste am Markt ist. Ein kleines Manko wiederum zeigt sich beim USB-C-Anschluss, der noch in der Version 2.0 arbeitet, das ginge auch in günstigen Geräten bereits schneller. Auch beim Laden geht es mit kabelgebundenen 15 Watt eher gemächlich zu, ein kabelloses Laden ist gar nicht möglich. Aber: Der 5.000 Milliamperestunden Akku bringt Durchschnittsnutzer über zwei Tage.
Apropos Laden: Ein USB-Ladekabel liefert Samsung im Karton mit, ein Netzteil muss man aber selbst haben oder sich noch dazukaufen. Auch eine Schutzhülle gibt es nicht von Haus aus dazu. Insgesamt stellt sich Samsung mit seinem recht günstigem 5G-Einstiegs-Smartphone einem einsamen Rennen – solch starke Konkurrenten rund um die 200 Euro gibt es nur wenige, wie etwa das Redmi Note 12. Die Abstriche des Samsung Galaxy A14 5G sind mit wenig Speicher (aber erweiterbar), LCD-Display (dennoch stark) sowie langsamer Ladung und Übertragung überschaubar; die Stärken wie der ausdauernde Akku, die zufriedenstellende Leistung und die sehr, sehr gute Hauptkamera sorgen für ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.