"Liegt auf der Hand"

Salzburger Islamist (18) getötet – das war sein Motiv

In München feuerte der 18-jährige Emra I. um sich. Die Polizei geht von einem geplanten terroristischen Anschlag aus.

Newsdesk Heute
Salzburger Islamist (18) getötet – das war sein Motiv
In München feuerte der 18-jährige Flachgauer Emra I. um sich. Bayerns Innenminister spricht von einem "möglichen Anschlag".
Simon Sachseder / dpa / picturedesk.com

Am Donnerstagmorgen feuerte ein 18-jähriger Österreicher am Münchner Karolinenplatz um sich. Bei dem Schützen soll es sich um Emra I., einen Österreicher mit bosnischen Wurzeln, handeln. Nach "Heute"-Informationen stammt der Täter aus dem Flachgau (Bezirk Salzburg-Land). Gegen 9.10 Uhr kam es nahe des israelischen Generalkonsulats und des NS-Dokumentationszentrums zum Schusswechsel mit der Polizei. Nun gibt es Informationen zu möglichen Beweggründen des 18-Jährigen.

Bei einem Pressestatement in München hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die Ereignisse erstmals als möglichen Anschlag bezeichnet. Noch werde ermittelt, aber heute sei "möglicherweise ein Anschlag auf das israelische Generalkonsulat geplant" gewesen, erklärte der CSU-Politker.

Das bestätigte wenige später auch die Münchner Polizei. "Aktuell wird jedenfalls von einem terroristischen Anschlag auch mit Bezug zum Generalkonsulat des Staates Israel ausgegangen, wobei ein Schwerpunkt der laufenden Ermittlungen in der Tatmotivation des Tatverdächtigen liegt."

Galt der Anschlag dem israelischen Generalkonsulat unmittelbar in der Nähe zum Ort des Schusswechsels?
Galt der Anschlag dem israelischen Generalkonsulat unmittelbar in der Nähe zum Ort des Schusswechsels?
Peter Kneffel / dpa / picturedesk.com

"Es liegt auf der Hand"

Zu den Hintergründen, etwa dem Motiv des mutmaßlichen Täters, sagte der Minister, dass dieses noch ermittelt werde. Aber: "Es liegt auf der Hand. Wenn jemand am israelischen Konsulat parkt und dann mit dem Gewehr herumgeht, dann ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall", betonte Herrmann.

Bilder: Austro-IS-Fanatiker schießt in München auf Polizei

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    Am Jahrestag des Olympia-Anschlags 1972 hat ein mutmaßlicher IS-Fanatiker in der Münchner Innenstadt auf Polizisten geschossen.
    Peter Kneffel / dpa / picturedesk.com

    Ministerpräsident Markus Söder sagte, es gebe einen "schlimmen Verdacht" - nämlich dass die Tat in einem Zusammenhang stehe mit dem Olympia-Attentat von 1972, das sich an diesem Donnerstag zum 52. Mal jährt. Auch die Tatsache, dass die Zentralstelle für Terrorismus und Extremismusbekämpfung ermittelt, deutet darauf hin, dass die Behörden von einem politischen Motiv ausgehen.

    Bevor Einsatzkräfte den Flachgauer ausschaltete, soll dieser 30-40 Schüsse aus einer Langwaffe abgefeuert haben. Außer Emra I. wurden keine weiteren Personen verletzt, hieß es von der Polizei.

    Berichte, wonach der Täter bereits polizeibekannt sein soll, wollten Polizei und Politiker nicht bestätigen. Laut Medienberichten wurde gegen den 2006 geborenen Mann bereits im Frühjahr 2023 wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt.

    Die Behörden hatten zuvor Propagandamaterial der Terrormiliz IS auf dessen Handy gefunden. Das Verfahren wurde daraufhin jedoch eingestellt. Laut "Spiegel"-Informationen soll der Schütze erst kurz vor der Tat nach Deutschland gereist sein.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Ein 18-jähriger Österreicher, Emra I., feuerte am Münchner Karolinenplatz nahe des israelischen Generalkonsulats Schüsse ab, was Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als möglichen Anschlag bezeichnete
      • Der Täter, der bereits wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt wurde, wurde von der Polizei ausgeschaltet, ohne dass weitere Personen verletzt wurden
      red
      Akt.