Training in Wien

Salto, Glitzer & Co. – Zu Besuch bei den Sportakrobaten

Glitzer, bunte Turnanzüge und sportliche Choreografien – daran denken viele bei Sportakrobatik. Was wirklich dahinter steckt, zeigen zwei von ihnen.

Nicole Oirer
Salto, Glitzer & Co. – Zu Besuch bei den Sportakrobaten
Emily (24, unten) und Carina (13) treten seit Ende Jänner gemeinsam bei Wettkämpfen an.
Sabine Hertel

In Valencia (Spanien) konnten die Akrobatinnen richtig abräumen, kurz danach stand der nächste Wettkampf in Portugal schon vor der Tür. "Heute" durfte sie zwischen den Wettkämpfen bei einem Training besuchen. Die Akrobatinnen der Sportunion Brigittenau trainieren mehrmals wöchentlich in der alten Sport&Fun-Halle in der Wiener Leopoldstadt.

"Alle Probleme sind weg"

Sportakrobatik ist eine Mischung aus Tanz und Partnerakrobatik. Bei Wettkämpfen tritt man in verschiedenen Abschnitten an. Dabei werden sowohl Balanceübungen wie Handstand sowie dynamische Übungen wie Saltos gezeigt. Carina (13) und Emily (24) treten als Zweierteam an. Erst seit Ende Jänner trainieren sie zusammen  – in der Zeitrechnung der Akrobaten also praktisch erst seit vorgestern. Trotzdem haben sie in Valencia bei ihrem ersten internationalen Wettkampf gleich den 3. Platz erreicht.

Auch wenn Carina schon turnt, seit sie sieben ist, ist jeder Wettkampf etwas besonders für die 13-Jährige. "Als Erstes geht man aufwärmen und ist richtig aufgeregt. Und dann steht man so in dem Tunnel und ist bald dran und diese Aufregung hat man einfach nicht so oft. Das ist einfach was besonders. Und dann ist man dran und vergisst einfach alles. Alle Probleme sind weg", strahlt sie.

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    Kraft, Konzentration und Ausdauer ist von den Sportaktrobatinnen gefordert.
    Kraft, Konzentration und Ausdauer ist von den Sportaktrobatinnen gefordert.
    Sabine Hertel

    Verein wünscht sich mehr Burschen

    Emily ist 24, Trainerin und selbst eigentlich schon eine "Granny" beim Turnen, wie sie selbst lachend erzählt. Sie turnt ebenfalls, seit sie sieben Jahre alt ist. Carina hat lange mit einem männlichen Partner geturnt, der aber mit dem Sport aufgehört hat. Emily sprang eher spontan ein – mit Erfolg, wie sich zeigte. Die beiden treten gemeinsam erfolgreich bei internationalen Wettkämpfen an.

    Diese Wettkämpfe finden in verschiedenen Kategorien statt. Die Teilnehmer werden dabei nach Alter getrennt, auch verschiedene Teamgrößen gibt es. Die Geschlechter können dabei gemischt oder getrennt antreten. Beim Wiener Verein würde man sich aber mehr Burschen wünschen. Männliche Akrobaten gibt es hier fast keine, das sehe auf internationaler Ebene aber ganz anders aus.

    Viel Motivation und Spaß an Bewegung gefordert

    Der Verein freut sich laufend über neue Teilnehmer, besonders über Burschen. Was muss man als Sportakrobat können? "Am besten ist, wenn man viel Motivation mitbringt und Spaß an der Bewegung. Und wenn man gewillt ist, neue Sachen zu lernen und seinen Körper in verschiedene Positionen zu bringen", so Emily abschließend.

    Auf den Punkt gebracht

    • Zwei Sportakrobatinnen aus Wien zeigen, dass Sportakrobatik mehr als nur Glitzer und bunte Turnanzüge ist
    • Die 13-jährige Carina und die 24-jährige Emily treten als Zweierteam bei internationalen Wettkämpfen an und haben bereits Erfolg, trotz knapper Trainingszeit haben sie bei einem internationalen Wettkampf in Valencia den 3.Platz erreicht
    • Der Wiener Verein, bei dem sie trainieren, wünscht sich mehr männliche Teilnehmer, da es international viele männliche Akrobaten gibt
    • Motivation, Spaß an Bewegung und die Bereitschaft, Neues zu lernen, sind wichtige Voraussetzungen für Sportakrobatik
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