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Ölkatastrophe breitet sich in Inselparadies aus

Ein Frachtschiff ist vor rund einem Monat in den Salomonen auf Grund gelaufen. Seither läuft Öl in Richtung des weltweit größten Korallenatolls.

Heute Redaktion
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Eine Ölkatastrophe vor Rennell Island, das zur Gruppe der Salomonen gehört, droht sich zu verschlimmern. Der Frachter einer Baufirma ist in der Nähe eines Korallenriffs, das zum Unesco-Welterbe gehört, auf Grund gelaufen.

Das Unglück ereignete sich am 5. Februar. Seither läuft das Öl unkontrolliert in Richtung des größten Korallenatolls der Welt. Der MV Solomon Trader wurde von einer Firma mit Sitz in Hongkong gechartert. Diese versäumte es bislang, sich um das Problem zu kümmern. Zwar hat die Bergbaufirma laut dem "Guardian" versprochen, dass an einer Lösung gearbeitet werde, doch Details wurden keine genannt.

75 Tonnen Öl bereits ausgelaufen

Das 225 Meter lange Frachtschiff befindet sich nach wie vor dort, wo es gestrandet ist. Experten schätzen, dass bereits 75 Tonnen Heizöl aus dem Tank des Schiffes geflossen sind und dass sich darin noch weitere 600 Tonnen befinden. Das Frachtschiff ist zudem randvoll mit Bauxit, ein Mineral, aus dem man Aluminium herstellt.

Dem Bericht zufolge hat die Firma den Abbau von Mineralien am Ufer fortgesetzt, was die Krise noch verschärft: Durch die Förderung und Gewinnung der Rohstoffe wird das Öl im Wasser aufgewirbelt und breitet sich aus.

Hilfe von Australien gefordert

Die Regierung der Salomonen befürchtet eine größere Ölkatastrophe. Wegen der Untätigkeit der Baufirma hat sie nun die australischen Behörden um Hilfe gebeten. Trotzdem könnten die Säuberungsaktionen Monate dauern und die Hilfe weiterer Staaten erfordern.

Fotos, die während dieser Überflüge aufgenommen wurden, zeigen große schwarze Ölspuren im türkisblauen Wasser. Rennell Island ist 85 km lang und etwa 15 km breit. Die Insel liegt 240 Kilometer südlich von Honiara, der Hauptstadt der Salomonen. (kat/afp)