Szene
Russland kritisiert Besuch von Conchita Wurst
Schon im Jahr 2014 wurde Wurst nach dem Sieg beim Songcontest hart angegriffen. Nun, bei ihrem Besuch in St. Petersburg, kam es zu neuen Attacken.
Zum zehnten Mal fand das LGBT-Festival in St. Petersburg statt. Dieses Mal war das Medieninteresse besonders groß - und zwar aufgrund österreichischer Beteiligung: Conchita Wurst hatte einen vielbeachteten Auftritt.
Die Sängerin gilt in Russland als "Symbol eines moralischen Niedergangs des Westens". Nach ihrem Sieg beim Eurovision Songcontest erklärte Rechtspopulist Wladimir Schirinowski, dass der Abzug der Sowjet-Truppen aus Österreich ein Fehler war.
Vertraglicher Zwang
Wurst ließ sich ihren Auftritt aber nicht nehmen: Trotz aller Kritik betrat sie im Anschluss des Dramas "Kater" von Händl Klaus die Bühne und beantwortete Fragen ihrer russischen Fans. Bei der After-Show-Party gab sie dann auch ihren Hit "Rise like a Phoenix" zum Besten.
Doch besonders die Kreml-nahen Medien verbreiteten wilde Gerüchte über die Österreicherin: So werde Thomas Neuwirth, die reale Person hinter Conchita Wurst, dazu gezwungen, als Frau aufzutreten. In Wahrheit wäre Neuwirth verheiratet, in einer heterosexuellen Beziehung und hätte sogar zwei Kinder.
"Conchita will sich Palast kaufen"
Außerdem würde Wurst sich gerne einen Palast in St. Petersburg kaufen. Laut APA äußerte sich ein russischer Spitzenpolitiker zu der angeblichen Aussage und meinte, dass es bald touristische Führungen zu den Palästen von zwei bärtigen Frauen geben würde. Dabei erinnerte er an eine Aristokratin aus dem 18. Jahrhundert, die für ihren Bartwuchs bekannt war.
Den Eintrag soll er in den sozialen Medien gepostet, anschließend aber wieder gelöscht haben. Der APA liegt jedoch ein Screenshot vor. (slo)