In London fand am Sonntag das Gipfeltreffen der Verbündeten der Ukraine statt – ohne die USA. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs haben teilgenommen, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski.
Gegen 18.00 Uhr war das Treffen beendet und Englands Premierminister Keir Starmer gab eine Stellungnahme ab.
"Das Ziel des heutigen Treffens war, die Partner zu vereinen, um gemeinsam ein Friedensplan auszuarbeiten, der dann der USA präsentiert werden soll", erklärt Starmer. "Wir stehen an einem Scheideweg der Geschichte."
"Dafür soll die Ukraine in die stärkste mögliche Position gebracht werden. Dafür soll die Militärhilfe in die Ukraine weiter fließen und der wirtschaftliche Druck auf Russland weiterhin verstärkt werden. Zudem soll das Friedensabkommen Sicherheitszusagen für die Ukraine beinhalten."
"Niemand wollte sehen, was letzten Freitag passiert ist, doch ich weigere mich zu sagen, dass die USA ein unzuverlässiger Verbündeter ist", antwortet Starmer auf eine Frage der Presse.
Zu dem gestern angekündigten Darlehen in Höhe von 2,2 Milliarden Pfund fügt Starmer nun weitere 1,6 Milliarden Pfund an britischen Exportfinanzierungen hinzu, die es der Ukraine ermöglichen, "mehr als 5000 Luftabwehrraketen zu kaufen, die in Belfast hergestellt werden und Arbeitsplätze in unserem hervorragenden Verteidigungssektor schaffen".
"Dies wird für den Schutz kritischer Infrastrukturen jetzt unerlässlich sein und die Ukraine bei der Sicherung des Friedens stärken, wenn dieser kommt, denn wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Wir können keine schwache Vereinbarung wie die von Minsk akzeptieren, die Russland mit Leichtigkeit brechen kann", sagt er.
Starmer erklärte weiter, dass sich die Staats- und Regierungschefs darauf geeinigt haben, die Militärhilfe aufrechtzuerhalten und den wirtschaftlichen Druck auf Russland zu erhöhen, und sie werden darauf bestehen, dass die Ukraine bei allen Friedensgesprächen mit am Tisch sitzen muss.
Er bestätigte die Pläne, eine "Koalition der Willigen" zusammenzustellen, um ein Friedensabkommen durchzusetzen, wobei das Vereinigte Königreich eine führende Rolle übernehmen soll.
Starmer sagte, dass "eine Reihe von Ländern" ihre Bereitschaft signalisiert hätte, sich der Koalition der Willigen anzuschließen, dass es aber an ihnen liege, dies bekanntzugeben.
Er sagte aber auch, er akzeptiere "die Position anderer Länder, die vielleicht nicht das Gefühl haben, dass sie einen solchen Beitrag leisten wollen", aber er glaube, dass es notwendig sei, "voranzukommen" und "etwas Schwung" in die Friedensgespräche zu bringen.
Starmer deutete an, dass der von Großbritannien geführte Plan mit Trump besprochen wurde. Auf die Frage nach der Reaktion der USA auf seinen Vorschlag deutete Starmer an, dass er dies gestern Abend in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump besprochen hat.
Er sagte: "Ich werde nicht auf die Einzelheiten dieses Gesprächs eingehen, aber ich würde diesen Schritt nicht tun, wenn ich nicht der Meinung wäre, dass er zu einem positiven Ergebnis führen würde, um sicherzustellen, dass wir – die Ukraine, Europa, das Vereinigte Königreich und die USA – gemeinsam auf einen dauerhaften Frieden zusteuern."
Starmer sagte auch, dass jede endgültige Einigung "Russland einbeziehen muss", aber es sollte nicht die Garantien diktieren, die der Ukraine angeboten werden können, angesichts der Geschichte der russischen Verstöße in der Vergangenheit.
"Das ist genau die Situation, die wir meiner Meinung nach dieses Mal vermeiden müssen, weshalb wir diesen Weg einschlagen", sagt er.