Bombenanschlag
Russischer Top-General bei Explosion in Moskau getötet
Unbekannte hatten einen Sprengsatz in einem Motorroller vor dem Haus des Generals versteckt: Igor Kirillow überlebte die Explosion nicht.
Bei einer Explosion in Moskau ist nach Behördenangaben ein ranghoher russischer Militärvertreter getötet worden. In der Nähe eines Wohnhauses im Südosten der Hauptstadt sei am Dienstagmorgen ein Sprengsatz detoniert. Dieser sei in einem Motorroller versteckt gewesen.
Das russische Ermittlungskomitee Sledcom bestätigt: Durch die Explosion wurde General Igor Anatoljewitsch Kirillow (54), der Kommandeur der Strahlen-, biologischen und chemischen Abwehrtruppen (ABC) der Streitkräfte der Russischen Föderation, und ein Assistent getötet.
Ermittler, Kriminalisten und operative Dienste sind am Tatort tätig. Es werden Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen durchgeführt, um alle Umstände der Straftat aufzuklären.
"Die Hauptermittlungsdirektion des russischen Ermittlungskomitees für Moskau hat ein Strafverfahren wegen des Mordes an zwei Soldaten in Moskau eingeleitet", teilte Sledcom-Vertreterin Svetlana Petrenko via Telegram mit.
Wer war Igor Kirillow?
Laut der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass hatte Igor Kirillow die Höhere Militärkommandoschule für Chemische Verteidigung in Kostroma. Der getötete General diente in verschiedenen Positionen innerhalb des russischen Militärs, die mit gefährlichen Materialien in Verbindung stehen, darunter in der Direktion des Chefs der Strahlen-, Chemie- und Biologietruppen.
Erst am Montag haben ukrainische Staatsanwälte Kirillow in Abwesenheit wegen des Einsatzes verbotener chemischer Waffen in der Ukraine angeklagt. Das berichtete der "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU).
"Russische Truppen setzen Munition mit giftigen Substanzen hauptsächlich ein, indem sie diese aus FPV-Drohnen (First-Person-View) auf ukrainische Stellungen abwerfen. Bei der Detonation chemischer Granaten beeinträchtigen die giftigen Verbindungen die menschlichen Schleimhäute, insbesondere die Augen und die Atemwege", heißt es in der Erklärung des SBU. Die ukrainischen Soldaten seien so gezwungen, die Deckung in den Schützengräben zu verlassen.
Die Ukraine übergab Bodenproben, die den Einsatz verbotener Materialien belegen sollen, zur Untersuchung an unabhängige Labore der internationalen Organisation für das Verbot chemischer Waffen. Diese bestätigten laut dem "Kyiv Independent", dass gegen das internationale humanitäre Recht verstoßen wurde.
Im Oktober wurden Kirillow sowie seine Abteilung zudem bereits von der britischen Regierung wegen des Einsatzes von chemischen Waffen mit Sanktionen belegt. Sie wurden beschuldigt, den Lungenkampfstoff Chlorpikrin als Tränengas und Erstickungsmittel verwendet zu haben. Dieses wurde bereits im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite unter dem Namen "Grünkreuz-1" eingesetzt.
Auf den Punkt gebracht
- Bei einer Explosion in Moskau ist der ranghohe russische General Igor Anatoljewitsch Kirillow, Kommandeur der Strahlen-, biologischen und chemischen Abwehrtruppen, getötet worden.
- Die Ermittlungen laufen, um die Umstände der Tat aufzuklären, und ein Strafverfahren wegen Mordes wurde eingeleitet.
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