Ukraine
Russen und Ukrainer erschießen offenbar Kriegsgefangene
Über ein Jahr dauert der grausame Krieg in der Ukraine bereits an. Immer wieder werden Kriegsverbrechen angeprangert – nun von den Vereinten Nationen.
Nachdem Wladimir Putin wegen verantworteter Kriegsverbrechen nun einem internationalen Haftbefehl unterliegt, kommen neue, erschreckende Details zum Ukraine-Krieg ans Tageslicht: Die Vereinten Nationen erklärten am Freitag, sie seien "zutiefst besorgt" über die von russischen und ukrainischen Streitkräften auf dem Schlachtfeld durchgeführten Hinrichtungen von Kriegsgefangenen.
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Die Leiterin der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine, Matilda Bogner, sagte, ihre Organisation habe die Tötung von "bis zu 25 russischen Kriegsgefangenen" durch ukrainische Streitkräfte sowie "die willkürliche Hinrichtung von 15 ukrainischen Kriegsgefangenen kurz nach ihrer Gefangennahme durch russische Streitkräfte" dokumentiert.
Weiterem Oppositionellen droht Verhaftung
Unterdessen hat ein russisches Gericht die Verhaftung eines weiteren Oppositionsaktivisten vor dem Hintergrund der Verunglimpfung des Militärs angeordnet. Der am Donnerstag erlassene Haftbefehl richtet sich gegen den Aktivisten und Blogger Maxim Katz, der das Land bereits verlassen hat. Ihm wird die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über das Militär vorgeworfen – was mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden kann.
Das russische Parlament hatte wenige Tage nach Beginn der Invasion russischer Truppen in die Ukraine ein Gesetz verabschiedet, das Falschinformationen über das Militär unter Strafe stellt. Das fängt schon damit an, dass der Militäreinsatz in der Ukraine nicht als Krieg bezeichnet werden darf. Die russische Führung bezeichnet ihn ja bekanntermaßen als militärische Spezialoperation.