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Russen-Oligarch Abramowitsch gibt Chelsea ab

Die russische Invasion in der Ukraine hat nun auch Auswirkungen auf die englische Premier League. Oligarch Roman Abramowitsch gibt Chelsea ab. 

Heute Redaktion
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Roman Abramowitsch
Roman Abramowitsch
Imago Images

Wie der englische Fußballklub am Samstagabend mitteilte, gibt der mittlerweile 55-jährige Oligarch die Führung des Londoner Klubs mit sofortiger Wirkung ab. "In den fast 20 Jahren, in denen ich Eigentümer des FC Chelsea war, habe ich meine Roller immer als Beschützer des Klubs gesehen, dessen Aufgabe es ist, dafür zu sorgen, dass wir so erfolgreich wie möglich sind, während wir auch eine positive Rolle in unseren Gemeinden spielen. Ich habe meine Entscheidungen immer im Interesse des Klubs getroffen", leitete der Milliardär ein. 

"Ich bleibe diesen Werten verpflichtet. Aus diesem Grund übertrage ich heute den Treuhändern der gemeinnützigen Chelsea-Stiftung die Verwaltung des FC Chelsea", erklärte Abramotisch seinen Abschied von der Vereinsführung. Der Verein wird übergangsmäßig also von einer Stiftung geführt. "Ich glaube, dass die Treuhänder derzeit am besten geeignet sind, die Interessen des Vereins, der Spieler, der Mitarbeiter und der Fans zu wahren", ergänzte der Oligarch. 

Rekord-Verkauf?

Der Abschied des milliardenschweren Klubbesitzers kommt jedenfalls nicht überraschend. Abramowitsch wird ein enges Verhältnis zum russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin nachgesagt. Deshalb drohen dem 55-Jährigen nun Sanktionen. Allerdings verlässt der Russe den Klub nicht. Möglicherweise umgeht Abramowitsch durch die Übertragung der Vereinsführung an eine Stiftung nur Sanktionen gegen sich. 

In englischen Medien wird hingegen bereits über Kaufangebote spekuliert. Sollte der Klub tatsächlich abgegeben werden, wäre dies die teuerste Übernahme der Fußball-Geschichte. Chelsea wird aktuell mit einem Wert von 1,9 Milliarden Euro angegeben. Abramowitsch übernahm Chelsea im Jahr 2003, zahlte damals 210 Millionen Euro. In den letzten 19 Jahren gewann der Verein fünfmal die englische Meisterschaft, zweimal die Champions League und zweimal die Europa League.