Ukraine-Krieg
Russen-Gericht erlässt Haftbefehl gegen Nawalny-Witwe
Die russischen Behörden haben am Dienstag Haftbefehl gegen Julija Nawalnaja, die Witwe des verstorbenen Oppositionsführers Alexej Nawalny, erlassen.
Die russischen Behörden haben am Dienstag einen Haftbefehl gegen Julija Nawalnaja, die Witwe des verstorbenen Oppositionsführers Alexej Nawalny, erlassen. Ein Gericht in Moskau beschuldigte sie, einer "extremistischen" Gruppe anzugehören. Sie lebt derzeit außerhalb Russlands, würde aber bei ihrer Rückkehr sofort verhaftet werden, wie "DW" berichtet.
„Er macht den Menschen Angst und hält sie in Angst. Niemand weiß, was Putin morgen machen wird“
Kremlgegnerin Nawalnaja hält Russlands Präsidenten Wladimir Putin für unberechenbar – und schloss in der Vergangenheit nicht aus, dass der Kremlchef irgendwann doch Atomwaffen im Ukraine-Krieg einsetzen könnte. "Wir wissen nicht, was wir von ihm zu erwarten haben", sagte die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexei Nawalny im April in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Sie fügte hinzu: "Wahrscheinlich würde er es tun."
Es sei wie zu Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine: Sie hätte damals auch nicht mit dem Angriff Putins gerechnet, weil es derart starke Verbindungen zwischen den beiden Ländern gebe. "Aber er hat beschlossen, es zu tun. Er macht den Menschen Angst und hält sie in Angst. Niemand weiß, was Putin morgen machen wird." Sie sei sich nicht sicher, ob der Kremlchef wirklich eine "starke Strategie" habe.
„Putin hat nicht jetzt damit angefangen – er macht es schon die ganze Zeit. Er beginnt Kriege, er tötet seine Gegner“
Kreml-Kritiker Nawalny ist tot
In der Festnahme mehrerer mutmaßlicher russischer Spione sah Nawalnaja ein weiteres Zeichen dafür, dass Putin seinen Kampf längst auch im Herzen Europas mit allen Mitteln führe. "Putin hat nicht jetzt damit angefangen – er macht es schon die ganze Zeit. Er beginnt Kriege, er tötet seine Gegner", sagte sie.
Und fügte hinzu: "Ich bin immer davon ausgegangen, dass es in Europa viele russische Spione gibt, das ist offensichtlich." Sie bedauerte vielmehr, dass Europa die von Russland ausgehenden Gefahren nicht früher benannt habe. "Mir wäre es lieber, wenn Europa dies viel häufiger und früher thematisiert hätte. Dann hätten wir wahrscheinlich einige Kriege und einige Morde verhindern können."