Wien

Rückschlag! Wien erreicht Impfziel erst im September

Auf Grund der Delta-Virusvariante rechnen Experten mit einer nötigen Durchimpfungsrate von 80 Prozent. Diese wird Wien erst im September erreichen. 

Michael Rauhofer-Redl
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Corona Schutzimpfung im Austria Center Wien (Archivfoto)
Corona Schutzimpfung im Austria Center Wien (Archivfoto)
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Der Wiener Stadtrat Peter Hacker erklärt im Ö1-Journal, warum Wien auf die Teststrategie setzt. Er führt aus, dass schon seit Wochen klar war, dass Wien bei den Öffnungsschritten mitgehen werde. Durch die strengen Testregeln wird in der Bundeshauptstadt einer erhöhten Vorsicht Raum gegeben. Dass die Verordnung erst einen Tag vor Inkrafttreten fertig war, liege daran, dass man in Wien auf die Verordnung des Bundes reagiert habe. Das brauche schon "zwei bis drei Tage", so Hacker. 

"Ja, ich verstehe den Unmut", erklärt Hacker angesprochen auf negative Reaktionen zum Aus für die Wohnzimmertests. Die Frage sei aber, was gute Tests seien. Er ist der Ansicht, dass in Wien genügend Gratis-Tests angeboten werden, damit jeder zu jederzeit einen negativen Test vorweisen kann. Kritik von den Wirten, die argumentieren, sie hätten sich mit Schnelltests eingedeckt, kontert der Stadtrat, dass auch viele Wirte kritisiert haben, zur Teststation zu verkommen. Das sei nun nicht mehr notwendig. 

Keine Reaktion zu "Spezial-Virologin Köstinger"

Gelassen reagiert Hacker auf die Kritik von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), die von einem "einseitigen" und "absurden" Vorgehens Wien gesprochen hat. "Ich habe die Regeln natürlich nicht mit der Frau Köstinger abgesprochen, ich wüsste auch nicht, aus welchem Grund ich die Frau Köstinger konsultieren sollte". Er habe sich intensiv mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) ausgetauscht. Über die "Spezial-Virologin Köstinger" wollte er dann keine weiteren Aussagen machen. 

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). 
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). 
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Die Gefahr an der Delta-Variante zeige sich vor allem in Regionen, in denen weniger geimpft wurde. Hacker geht davon aus, dass die erste Reiserückkehrer Welle, mit dieser rechnet der Politiker Ende Juli,  die Infektionen nach oben treiben wird. Dann sei die Frage, zu welchem Grad die Bevölkerung durchgeimpft sei. Mit einer angestrebten Durchimpfungsrate von 80 Prozent in Wien rechnet Hacker nicht vor September. 

Es gilt also einen Spagat zu meistern, zwischen einem unbeschwerten, aber möglichst corona-freien Sommer. Deswegen seien die Regel in Wien so streng. Das letzte, das man wolle, sei ein Lockdown oder geschlossene Schulen. "Wir wollen, dass diese Stadt weiter funktionieren kann". Wenn es gelinge die Durchimpfungsrate in die Höhe zu schrauben und Delta-Infektionen rasch zu erkennen, dann könne es gelingen, trotz einer vierten Welle, "keinerlei Maßnahmen, die unser Leben so drastisch einschränken, wiederholen zu müssen". 

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