Sportmix

Rotter schwitzt mit Freundin Rebecca auf der Streif

Rafael Rotter geht nach 14 Saisonen bei den Vienna Capitals jetzt in Kitzbühel auf Torjagd. "Heute" zeigt er sein neues Leben in den Bergen.  

Martin Huber
Capitals-Ikone Rafael Rotter: "Ich bin nicht lebensmüde."
Capitals-Ikone Rafael Rotter: "Ich bin nicht lebensmüde."
zVg

Ganslernhang statt Gänsehäufel! Capitals-Ikone Rafael Rotter schwitzt jetzt in Kitz. "Heute" zeigt er sein neues Leben in den Tiroler Bergen. Ein "Streif-Zug" durch Kitzbühel.

"In den Bergen ist es schon anders", sagt Rotter. "Kitzbühel ist ein Dorf. Aber es ist positiv. Du springst nach dem Sporteln in den Bergsee und legst dich dann in die Sonne. Die Berge sind unglaublich und das Essen ist sowieso ein Wahnsinn."

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    Eishockey-Crack Rotter mit Herzblatt Rebecca.
    Eishockey-Crack Rotter mit Herzblatt Rebecca.
    zVg

    So lange ihn seine Beine tragen

    14 Saisonen hielt Rotter seine Knochen und den Eishockey-Schläger für die spusu Vienna Capitals hin. In 684 Spielen schoss er 159 Tore, legte 372 Treffer auf, wurde mit den Donaustädtern Meister (2017) und zum besten Spieler der Liga (2018) gekürt. Mit Herzblut spielte und rangelte sich der 1,72 Meter kleine Angreifer tief in die Herzen der Capitals-Fans. Im Sommer war Schluss. Rotter zog nach Kitzbühel weiter, geht jetzt eine Liga tiefer für die "Adler" auf Torjagd.

    "Natürlich tut mir alles weh, wenn ich in der Früh aufstehe", sagt Rotter zu "Heute". "Aber ich glaube, das ist normal, wenn man 20 Jahre so Eishockey gespielt hat wie ich. So lange mich meine Beine tragen, werde ich weiter spielen. Das ist mein Leben", stellt er klar. "Mein Fokus hier liegt am Job. Für mein Alter bin ich topfit."

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      Rotter: "Kaisermühlen ist ein kleines Dorf. Ich liebe es."
      Rotter: "Kaisermühlen ist ein kleines Dorf. Ich liebe es."
      Helmut Graf

      Nicht lebensmüde

      In Wien übersiedelte Rotter – vor seinem missglückten Abstecher nach Linz, wo ihm in einer Saison nur zwei Tore gelangen – vom zweiten Bezirk nach Kaisermühlen an die Alte Donau. "Es ist wie ein kleines Dorf mitten in Wien", sagte er "Heute" damals, am frühen Nachmittag bei einem Steak an seinen Lieblingsort in der Stadt. "Jeder kennt sich, die Leute sind alle sympathisch. Es ist, als würde man im Urlaub wohnen."

      Dieses Gefühl könnte Rotter in Kitzbühel das ganze Jahr begleiten. Seit ein paar Wochen schwitzt der 36-Jährige nicht mehr auf der Donauinsel, sondern auf der Streif. Am liebsten mit Freundin Rebecca. "Sie studiert und arbeitet in Wien und kommt, so oft sie kann. Ich bin ihr sehr dankbar." Das mit dem Schwitzen auf der Streif hat freilich ein Ablaufdatum. "Bis zum ersten Schnee", sagt er. "Ich fahre schon Ski und werde das auch in Kitzbühel tun. Im Winter halte ich mich davon fern, ich bin nicht lebensmüde."

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        Das Spiel zwischen den Capitals und Salzburg wurde abgebrochen.
        Das Spiel zwischen den Capitals und Salzburg wurde abgebrochen.
        GEPA

        Immer positiv

        Vor knapp vier Wochen wurde Rotter in Kagran offiziell verabschiedet. Seine Nummer 6 hängt seitdem unter dem Hallendach der "Steffl Arena", direkt neben der 4 von Phil Lakos – für immer und ewig. "Es war ein Riesenereignis für mich, ich werde das nie vergessen", sagt Rotter. "Ich wollte in Wien etwas hinterlassen. Das ist mir gelungen. Es ist das perfekte Denkmal, das nie weggehen wird."

        Mit 36 Jahren sieht Rotter jetzt erstmals in der Früh die Berge, wenn er aufsteht. "Ich war ein paar Sommer lang in Calgary. Da waren die Rocky Mountains um die Ecke. Aber so richtig in den Bergen – das ist neu." 

        Rotter ist ein muskulöser Strahlemann, der wirklich immer offen durchs Leben geht und dabei konsequent das Positive sieht. Das kann dann auch mal so klingen. "Ich brauche das Nachtleben und den Trubel von Wien nicht, das habe ich eh im Sommer in der spielfreien Zeit."

        Harter Hund, weicher Kern

        Rotter ist auch ein harter Hund - mit einem weichen Kern. Als er das letzte Mal Wien den Rücken kehrte, wurde er in Linz nie glücklich. "Es fehlte einfach die Geborgenheit, die ich in Wien spürte", sagte der Familienmensch zu "Heute". "Die Heimat ist die Heimat. Ich fühle mich wohler, wenn die Freunde in meiner Nähe sind. Ich brauche das einfach. Ich bin als Person so."

        Bei Kitzbühel hat er jetzt ein besseres Gefühl als in Linz. "Ich bin mit offenen Armen empfangen worden. Ich habe mich von Tag eins an hier wohl gefühlt." Alles sei da gewesen. "Ausrüstung, Auto, super Wohnung". In Linz war das mit dem Wohlfühlen anders. "Da hat mir Manager Baumgartner nicht die Rolle gegeben wie ausgemacht."

        Für immer jung

        Am Eis will er "Profi und Vorbild" sein. Sein Trainer ist Marco Pewal, der vor den "Adlern" die U20 von Österreich trainierte. "Das Niveau ist gut", findet Rotter. Drei Finnen, ein Kanadier, ein US-Amerikaner und ein Ungar stehen im Kitzbüheler Kader. 

        "Ich habe nicht ausgelernt, im Eishockey und im Leben", sagt Rotter. "Ich mag ein alter Hund sein, aber im Herzen bin ich jung geblieben."

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          Ehrung auf dem Eis zum Titelgewinn in der European League of Football
          Ehrung auf dem Eis zum Titelgewinn in der European League of Football
          c) Peter Kramberger / Vienna Vikings
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