Oberösterreich
Rotes Kreuz in Personalnot – "Beten Sie bei Infarkt"
Die Personalnot hat auch die Rettungsdienste voll erwischt: Schichten sind immer schwerer zu besetzen. Nun hagelt es Kritik aus den eigenen Reihen.
Die Warnung ist eindringlich: "Wenn Sie einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt haben, sollten Sie schon mal anfangen zu beten." Ein Notfallsanitäter beim Roten Kreuz in Oberösterreich macht seinem Ärger in einem Brief an die "Kronen Zeitung" Luft.
Er sei inzwischen "wie alle meine Kollegen extrem frustriert", schreibt der Mann.
Unterschiedliche Qualität von Rettungsdiensten
Hintergrund des Ärgers sei die unterschiedliche Qualität von Rettungsdiensten in den Bundesländern. Auch in Salzburg gehen demnach inzwischen die Wogen hoch: Hier würden ebenfalls häufig nur einfache Sanitäter in den Autos sitzen.
Das treffe auch für Oberösterreich zu, wo teilweise zwei Zivildiener als Besatzung für ein Fahrzeug fungieren, heißt es in dem Bericht.
Diese Besetzung der Rettungswagen sei laut Rotem Kreuz Oberösterreich durchaus möglich. Die Organisation verweist in diesem Zusammenhang aber auf die verpflichtenden Grundausbildung für jeden Sanitäter.
„"Wer zu welchen Einsätzen geschickt wird, entscheidet der Disponent in der Leitstelle", heißt es in einer Stellungnahme des Roten Kreuzes Oberösterreich.“
"Wer zu welchen Einsätzen geschickt wird, entscheidet der Disponent in der Leitstelle", so eine Rot-Kreuz-Stellungnahme. In Oberösterreich sind demnach untertags an die 250 Rettungsautos im Einsatz, in der Nacht sind es rund 140. Zusätzlich stehen 17 Notarztdienste am Boden und vier in der Luft zur Verfügung.
"Statistisch verlässt jede Minute eine Rettungsauto eine Dienststelle in Oberösterreich", sagt Rot-Kreuz-Präsident Walter Aichinger. Auf die Mitarbeiter sei Verlass.
Ruf nach einheitlichen Regeln
Der Bundesverband Rettungsdienst fordert übrigens inzwischen österreichweit einheitliche Regeln für Notfallsanitäter.