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Rosenverkäufer rettet Frau vor Massenvergewaltigung

Heute Redaktion
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"Er war der Einzige, der mir zu Hilfe kam", erzählte die 25-Jährige.
"Er war der Einzige, der mir zu Hilfe kam", erzählte die 25-Jährige.
Bild: Facebook

Die Italienerin wurde auf der Straße von Dutzenden betrunkenen Männer umzingelt und bedrängt. Von zahlreichen Passanten kam nur ein Einziger zu Hilfe.

"Ich war alleine auf der Straße, als ich gegen 23.30 Uhr zu einem Spaziergang aufbrach", beginnt Gaia Guarnotta (25) ihre Erinnerung an jenen Abend, als sie beinahe von 25 betrunkenen Männern vergewaltigt worden war. "Ich mag es spazieren zu gehen, ich liebe Florenz und ich liebe die Nacht."

Auf der Straße begegnete sie später einer Gruppe von mehr als zwei Dutzend jungen Männern, allesamt betrunken, Italiener. "Sie rissen Witze, fragten mich nach einem Selfie und lachten. Ich wollte einfach nur weg – das fanden sie lustig".

Männer schimpften: "Hure", "Schlampe"

Plötzlich wurde sie von den aufdringlichen Kerlen umringt und aufgefordert mit ihnen zu kommen: "Wir machen uns einen schönen Abend mit einem Gang Bang", soll einer Männer gesagt haben. Sie habe das Angebot abgelehnt, berichtet die junge Frau am Sonntag auf Facebook, doch dann wären die Unbekannten aggressiv geworden. "Hure", "Schlampe" und ähnliche Beschimpfungen prasselten auf sie ein.

Unter Tränen versuchte die 25-Jährige ihr Gesicht zu bedecken: "Ich dachte, dass ich nicht mehr davonkomme", erzählte sie der italienischen Zeitung "Corriere" später. Mehrere Passanten wären vorbeigegangen, hätten aber keinen Finger gerührt.

Rosenverkäufer als rettender Engel

"Die einzige Person, die sich einmischte, ist der Herr im Foto", erzählt sie in ihrem berührenden Facebook-Beitrag. Der Herr im Foto, ist ein Rosenverkäufer namens Hossein. Er stammt ursprünglich aus Bangladesch und war an diesem Abend der einzige Mann mit genug Schneid sich der Gruppe in den Weg zu stellen.

"Ich habe diese kleinen Jungs gesehen und ihnen gesagt, dass sie verschwinden sollen, sonst würde ich die Polizei rufen, was schlimme Folgen für die hätte", berichtet Hossein gegenüber dem "Corriere" mit einem Lächeln. "Er gab mir ein Taschentuch für meine Tränen und schenkte mir eine Rose", erzählt die Gerettete. "Ich wollte sie um jeden Preis bezahlen, aber er sagte zu mir, dass er nicht einmal einen Cent annehmen würde."

"Wenn Hossein nicht eingegriffen hätte, könnte ich heute nicht von diesem Vorfall erzählen. Ich bin so dankbar, dass es in dieser Welt noch Menschen wie Hossein gibt, die helfen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Ich werde sein Gesicht nie vergessen."

"Müssen den Mut finden darüber zu sprechen"

Auf Facebook erklärt die junge Frau, warum sie sich entschlossen hat, mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen: Viele Menschen würden glauben, dass es keinen Feminismus mehr brauche und Sexismus ein überwundenes Problem sei. Doch dem sei nicht so.

In ihrem Beitrag richtete die 25-Jährige noch einen abschließenden Appell an die Menschen da draußen: "Wir müssen alle die Kraft finden, zu sagen, was uns zugestoßen ist. Auch wenn wir uns schämen, müssen wir den Mut finden darüber zu sprechen, Solidarität zu zeigen und uns von dieser Mentalität abwenden."

Der originale Facebook-Beitrag von Gaia Guarnotta:

(rcp)