Schlager

Roland Kaiser gibt zu: "Wenn ich 20 Jahre jünger wäre..

Am 27. November kommt er live in die Wiener Stadthalle. Doch zuvor hat Roland Kaiser im "Heute"-Interview ein überraschendes Geständnis abgeliefert. 

Jochen Dobnik
Geboren in Berlin, doch <strong>Roland Kaiser</strong> gibt zu: "Ich liebe Wien"
Geboren in Berlin, doch Roland Kaiser gibt zu: "Ich liebe Wien"
Sabine Hertel

Seit sage und schreibe fast einem halben Jahrhundert begeistert er regelmäßig Millionen mit seinen Hits. Anlässlich seines 70. Geburtstags beschenkt Roland Kaiser seine Fans jetzt mit einer riesigen Jubiläums-Tournee, die ihn am 27. November auch in die Wiener Stadthalle bringt. Im "Heute"-Interview macht der Schlagerstar ein überraschendes Geständnis.

"Ich bin ja gebürtiger Berliner, und die Affinität von Berlin und Wien ist extrem hoch. Ich liebe diese Stadt. Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, würde ich nach Wien ziehen. Mir gefallen die Menschen, die Schönheit dieser Stadt; die Gegensätze, die in der Stadt stattfinden; die gewachsene Kultur. Wien ist eine spannende Stadt, eine Weltstadt", kommt der 70-Jährige aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

Kein Wunder also, dass er anlässlich der Promo-Tour für sein aktuelles Album "Perspektiven", auf der ihn auch seine Frau Silvia begleitete, gleich mehrere Tage in der Bundeshauptstadt einplante.

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    Seit den 1960er-Jahren sorgt "Mister Mendocino" regelmäßig für große Hits. Jetzt veröffentlichte&nbsp;<strong>Michael Holm</strong> seine lang erwartete Autobiografie. Er erzählt von Auftritten in jungen Jahren in den Kneipen der amerikanischen GIs in Erlangen, seine Zeit als DJ bei Radio Luxemburg, und davon, was hinter den Kulissen bei der legendären "ZDF Hitparade" passierte.
    Seit den 1960er-Jahren sorgt "Mister Mendocino" regelmäßig für große Hits. Jetzt veröffentlichte Michael Holm seine lang erwartete Autobiografie. Er erzählt von Auftritten in jungen Jahren in den Kneipen der amerikanischen GIs in Erlangen, seine Zeit als DJ bei Radio Luxemburg, und davon, was hinter den Kulissen bei der legendären "ZDF Hitparade" passierte.
    Hoffmann und Campe

    "Ein wenig Seelenstreicheln betreiben..."

    Fans dürften sich am 27. November auf eine Zeitreise freuen, welche von den 1980er-Jahren ("Santa Maria") bis in die Neuzeit ("Warum hast du nicht Nein gesagt") gehen wird, so Kaiser. Besonders in herausfordernden Zeiten wie diesen, sei es ihm wichtig, die Menschen für ein paar Stunden aus dem Alltag zu entführen. "Wenn wir überlegen in welcher Welt wir leben, von welchen realen Problemen wir umgeben sind und wie viel negative Nachrichten wir alle täglich verkraften müssen, brauchen wir Kultur. Das heißt wir müssen Unterhaltung haben, die die Menschen für eine gewisse Zeit auf andere Gedanken bringt. Jemand, der Unterhaltung macht, hat einen wichtigen Auftrag. Die Menschen abzulenken von den Problemen und ein wenig Seelenstreicheln zu betreiben."

    Und wer "den Kaiser" kennt weiß, dass er in seinen Songs nicht nur Seelen streichelt. "Ich bin im Alter entspannt mutiger geworden. Was will man mir schon tun?", lacht der Sänger, wenn man ihn auf seine eindeutig zweideutigen Texte anspricht – Stichwort bzw. -lied: "Manchmal möchte ich schon mit dir". 

    Doch der 70-Jährige nimmt sich auch politisch kein Blatt vor den Mund. Kaiser ist schon seit vielen Jahren bekennender Freund der SPD. 2015 stellte er sich bei einer Kundgebung in Dresden vor 35.000 Menschen öffentlich gegen die fremdenfeindliche Organisation Pegida ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes"), was ihm auch viel Kritik einbrachte. Egal! Und auch zur aktuellen Lebenssituation findet er klare Worte.

    Lieber auf der Bühne als in der Politik

    "Man muss sich dessen bewusst sein, dass es immer schwerer wird. Wir steuern darauf zu, dass wir stark zunehmende Lebenserhaltungs- und Energiepreise haben; wir werden eine Rezession kriegen, eine starke Inflation, das ist alles nicht gerade einfach. Das bedeutet für die Bevölkerung eine schwierige Zeit, die ihr bevorsteht. Ich hoffe, dass die politisch Verantwortlichen den Menschen sagen, was auf sie zukommt – nicht dramatisierend, aber auch nicht bagatellisierend. Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, dann werden wir da auch rauskommen", so Kaiser. Selbst in die Politik? "Dafür bin ich zu alt."

    Doch die Schlager-Pension muss noch warten: "Meine Frau hat neulich zu mir gesagt, du kannst ja mal versuchen, ein wenig das Tempo rauszunehmen. Aber aufhören solltest du noch nicht." Recht hat sie!

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