Sportmix
Rogan verrät, wie es zu seinem Alkoholmissbrauch kam
Markus Rogan gewährt in einem Sky-Interview intime Einblicke. Der einstige Schwimm-Star erzählt, warum er während seiner Laufbahn zum Alkohol griff.
Ex-Schwimmstar Markus Rogan zählt zu den erfolgreichsten Athleten der heimischen Sportgeschichte, ist aber auch einer der umstrittensten. Mit seinen Aussagen über Ski-Ikone Hermann Maier sorgte der Gewinner von zwei Olympia-Silbernern für einen Aufschrei. Ein Prügel-Eklat brachte ihn in Verruf. Jetzt spricht er bei "Sky Sport Austria" im Talkformat "RIESENrad" über seine Tiefpunkte – und verrät, warum er während seiner Karriere dem Alkohol verfiel.
"Ich bin mit dem Druck nicht umgegangen. Auf der einen Seite war es ein Entspannen. Anstatt mir den Druck von der Seele zu reden, die Anspannung durch den physiologischen Effekt des Alkohols loszuwerden. Zum anderen wurde mir klar, dass das Ziel, je mehr du erreichst, desto besser bist du, einfach nicht funktioniert", erklärt der 41-Jährige.
Der Alkohol brachte Rogan in brenzlige Situationen. Unter anderem bei der WM 2009 in Rom, als der Sportler in eine Schlägerei mit einem Türsteher verwickelt war.
"Das war das Ereignis, wo ich zum ersten Mal zum Psychologen gegangen bin. Es war nach der WM. Ich war schlecht vorbereitet und nicht in Form. Meine Formel 'Du musst mehr erreichen, dann bist du glücklich' ist komplett zerrissen und ich habe dann noch mehr gesoffen als sonst", so Rogan. "Ich wurde aus dem Nachtclub rausgeworfen, wollte wieder hinein und die Türsteher haben mich niedergeschlagen und ich war im Krankenhaus. Da habe ich mir gedacht, ich sollte mir überlegen, was ich mit meinem Leben mache."
Heute lebt Rogan mit seiner Frau und den Kindern in den USA, arbeitet als Psychologe. Über seine Familie sagt der Ex-Sportler: "Am Sterbebett sagt niemand, ich hätte gerne mehr Medaillen oder Geld gehabt. Alle sagen, ich hoffe, dass die Leute, die ich liebe, wissen, dass ich sie liebe. Das ist mein einziges Ziel. In diese Beziehungen zu investieren, das gibt mir am meisten."