Wien

Roadrunner bedrohen Wiener Bezirkschef auf Instagram

Regelmäßig trifft sich die Roadrunner-Szene am Wiener Kahlenberg. Döblings Bezirkschef Resch geht dagegen vor - und wird nun massiv bedroht!

Claus Kramsl
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 Döblings Bezirkschef Daniel Resch geht gegen die Roadrunner-Szene am Kahlenberg vor. Jetzt wurde er dafür bedroht.
 Döblings Bezirkschef Daniel Resch geht gegen die Roadrunner-Szene am Kahlenberg vor. Jetzt wurde er dafür bedroht.
BV19/Martinuzzi

Bis zu 400 Autoliebhaber brettern jedes Wochenende in den Abendstunden durch Döbling. Mit röhrenden Motoren geht es auf den Kahlenberg, wo sich auf dem großen Parkplatz die Roadrunnerszene regelmäßig trifft. Sehr zum Ärger der lärmgeplagten Anrainer der Anreiseroute. Döblings Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) und auch Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer sind die lauten Auto-Fans ein Dorn im Auge. Sie fordern im ersten Schritt bauliche Maßnahmen, welche den Roadrunnern die lautstarke Fahrweise abgewöhnen sollen.

Auch die Polizei verstärkt nun wieder ihre Kontrollen, um dem Roadrunner-Problem Herr zu werden. Erst Anfang April wurden bei einer Schwerpunktkontrolle Hunderte Anzeigen verteilt. Immer wieder kommt es im Zuge der Treffen auch zu gefährlichen Szenen und sogar Unfällen.

Wüste Drohungen auf Instagram

Für sein Engagement gegen die Auto-Narren wurde Daniel Resch auf Instagram sogar wild bedroht! "Fast jedes Wochenende belagern bis zu 400 Tuning-Fans den Kahlenberg. Dabei zeigen sie lautstark was ihre Fahrzeuge können und bereiten vielen Döblingerinnen und Döblingern zahllose schlaflose Nächte. Damit muss jetzt Schluss sein!", postete der Bezirksvorsteher auf Instagram.

Verfassungsschützer ermitteln wegen Hass-Postings

Die verärgerten Reaktionen aus der Szene kamen mit Vollgas: Während die freundlicheren Auto-Fans Resch zu einem Treffen einladen, damit er einmal die tolle Atmosphäre selbst miterleben kann, fordern andere Ausweichplätze, wo die Roadrunner illegal und von der Polizei unbehelligt Gummi geben können.

Einigen brannten als Reaktion auf Reschs Posting aber offenbar alle Sicherungen durch: So fordert ein Poster den Bezirkschef auf, ihm seine Wohnadresse zu nennen, damit er dessen "Haus in Wolken aufgehen lasse". Nachdem es sich dabei ganz klar um eine Drohung gegen den Bezirkspolitiker handelt, ermittelt nun sogar das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung.

Bezirkschef will sich nicht stoppen lassen

"Wenn meine Familie bedroht wird, ist für mich eine Grenze überschritten“, so Resch. Gegenüber "Heute" betont er aber, dass er sich von den Drohungen nicht stoppen lassen will: "Ich werde weiter gegen die Raser und für die Döblinger kämpfen!“

Hier wird Döblings Bezirkschef Daniel Resch mit einem Brandanschlag auf sein Zuhause bedroht.
Hier wird Döblings Bezirkschef Daniel Resch mit einem Brandanschlag auf sein Zuhause bedroht.
Instagram/zVg

ÖVP-Chef ortet "Gewaltbereitschaft" bei Tunern

"Die Tuning-Szene ist gut vernetzt und mobilisiert jetzt offenbar auch online gegen Personen, die sich dafür einsetzen, dass deren Go-Kart Spiel in der bitteren Realität ein Ende gesetzt wird. So schrieb beispielsweise ein Mitglied er Tuning-Szene Bezirksvorsteher Resch via Instagram, dass er ihm doch seine Adresse schicken solle, damit dieser Reschs Haus ,in Wolken aufgehen lassen' kann, heißt es von der ÖVP zu "Heute". "Mutwillig getätigte Aussagen wie diese zeigen die Gewaltbereitschaft und das ansteigende Eskalationspotenzial der Tuning-Szene in Wien", warnt der designierte Landesparteiobmann, Stadtrat Karl Mahrer.

"Hasskommentare überschreiten eine Grenze"

"Nicht nur, dass durch die gefährlichen Fahrmanöver der Roadrunner immer wieder Unfälle mit Sach- und Personenschäden passieren, es werden auch einige Anrainer in ihrer Ruhe gestört und öffentliche Plätze beschädigt und vermüllt“, so Mahrer weiter. Aussagen wie "Keiner kann und wird uns aufhalten" oder "Ihr könnt uns gar nichts anhaben!" unter einem aktuellen Foto, das Daniel Resch am Kahlenberg abbildet, würden die Uneinsichtigkeit der Szene zeigen, ist die Wiener ÖVP überzeugt. "Es gibt andere Wege, um auf sich aufmerksam zu machen, mit Hasskommentaren im Netz wird jedenfalls eine Grenze überschritten. Die rot-pinke Stadtregierung ist dringend aufgefordert, endlich tätig zu werden", so Mahrer abschließend.

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    Blaulichtalarm am Wiener Kahlenberg!
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