5 cm großer Hagel

Riesige Unwetter-Front – Tausende ohne Strom

Eine riesige Unwetter-Zelle rollt aktuell über Oberösterreich in Richtung Osten. Experten warnen vor den heftigen Gefahren.

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    Eine heftige Unwetter-Front erreicht Österreich am Mittwochabend.
    Eine heftige Unwetter-Front erreicht Österreich am Mittwochabend.
    Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

    35,2 Grad wurden es letztendlich in der Wiener City; kombiniert mit einer Schwüle, die Unwetter enorm begünstigt. Erste Zellen bildeten sich schon in den Mittagsstunden über dem Wienerwald und bei Graz, lösten sich rasch aber wieder auf. Anders ist es bei jenen Zellen, die ihren Ausgang in der Grenzregion zwischen Tirol und Bayern nahmen.

    Diese sorgten bereits im Raum Bad Tölz für Wolkenbrüche und Hagel mit einer Größe von rund fünf Zentimetern. Danach zogen sie weiter in Richtung Westen und schlossen sich mit weiteren Gewitterzellen zusammen. Für die gesamte Region vom Tiroler Unterland über die Nordhälfte Salzburgs sowie beinahe das komplette Bundesland Oberösterreich wurde deshalb bereits Warnstufe Rot, im Norden sogar Warnstufe Violett ausgegeben.

    Die Gewitter-Warnkarte für 20 Uhr.
    Die Gewitter-Warnkarte für 20 Uhr.
    uwz.at

    Warnstufe Rot in Linz

    Auch für Linz gilt laut UBIMET-Unwetterzentrale ab etwa 20 Uhr Warnstufe Rot. Bäche und kleinere Flüsse können ausufern, Wasser in Keller eindringen, Straßen und Unterführungen vorübergehend unter Wasser stehen. Auf den Straßen herrscht Gefahr durch Aquaplaning, heftige Böen und Sichtbehinderungen durch starken Regen. In Hanglagen sind Murenabgänge und kleinere Erdrutsche möglich. Bäume können entwurzelt oder Äste abgerissen werden.

    Nach Möglichkeit sollte man sich deswegen nicht im Freien aufhalten, insbesondere einzelnstehende Bäume und Wälder sind zu meiden. Hagel-Fotos gibt es etwa aus Feldkirchen bei Mattighofen (siehe Bilderstrecke oben).

    In Oberösterreich wurden am späten Mittwochabend landesweit Tausende Stromausfälle durch Unwetter- und Sturmschäden gemeldet. In Ried im Innkreis wurde durch Sturmböen das Dach eines Internats abgedeckt, im Bezirk Braunau und in Rohrbach mussten zudem Dutzende Keller ausgepumpt werden, Bäume verlegten außerdem Straßen.

    3.300 Kräfte der Feuerwehr standen im Dauereinsatz. Auch der Zugverkehr musste teilweise eingestellt werden, da Bäume auf die Bahngleise gestürzt waren.

    Sichere Gebäude aufsuchen

    Weitere Gewitterzellen bildeten sich im südlichen Oberösterreich, im Waldviertel und bei Klagenfurt. Auch der Raum Wien kann im weiteren Verlauf des Abends noch getroffen werden. Vielerorts wurden bereits Vorkehrungen getroffen, in Salzburg beispielsweise das Public Viewing zum EM-Halbfinale auf eine Besucherzahl von 500 beschränkt.

    Ein Blick auf die Warnungen der GeoSphere Austria zeigt, wieso. Die Meteorologen rechnen mit teils kräftigen Gewitterzellen, die sich oft zu einem großen Gewittercluster zusammenschließen können. "Aufgrund der sehr feuchten Luft fallen die Gewitter durchaus heftig aus. Starkregen und örtlich größerer Hagel sind dabei die Hauptprobleme. Sturmböen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen."

    Zu den möglichen Auswirkungen zählen Blitzschlag, umgestürzte Bäume und Überflutungen. Diese Gewitter verlagern sich nun weiter in Richtung Osten. "Halten Sie sich möglichst in einem sicheren Gebäude auf und warten Sie dort das Ende des Unwetters ab", warnt der ORF-Wetterservice.

    red
    Akt.
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