Wien
Riesige Party – 250.000 feiern Regenbogenparade am Ring
Am Samstag fand die jährliche Regenbogenparade am Wiener Ring statt. Über 250.000 Teilnehmer waren laut den Veranstaltern mit dabei.
Um 11.30 Uhr versammelten sich die ersten Besucher und Besucherinnen in bunten Outfits am Rathausplatz, um für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren Menschen einzustehen. Wie jedes Jahr fand am Samstag die Regenbogenparade am Wiener Ring statt. Über 250.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren laut den Veranstaltern mit dabei.
"Wunderschönes Lebenszeichen"
"Das ist ein wunderschönes Lebenszeichen der LGBTIQ-Community", sagt Katharina Kacerovsky-Strobl, Organisatorin von Vienna Pride. "Diese erste normale Regenbogenparade seit Beginn der Pandemie war als größte Demonstration Österreichs ein voller Erfolg. Und immer mehr Menschen gehen mit uns gemeinsam auf die Straße, die nicht selbst Teil der LGBTIQ-Community sind, aber so wie wir für Gleichberechtigung und Respekt für alle eintreten, einfach deshalb, weil das die Gesellschaft ist, in der sie leben wollen."
Der Paradenzug setzte sich um 13 Uhr vom Rathaus aus in Bewegung und zog bis in die Abendstunden durch die Wiener City. Der Ring war somit stundenlang gesperrt, "Heute" berichtete.
Viele Politiker und Politikerinnen dabei
Die Regenbogenparade stellt den Höhepunkt der Vienna Pride mit dutzenden Veranstaltungen im Rahmenprogramm dar. Auch viele Politikerinnen und Politiker nahmen am Event teil. "Die Regenbogenparade zeigt die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft", erklärte etwa SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die bei der Parade mit dabei war.
Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch, Umweltministerin Leonore Gewessler, sowie Nationalratspräsidentin Doris Bures und EU-Abgeordneter Andreas Schieder ließen sich die Veranstaltung nicht entgehen.
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, der die Unterstützung von Vienna Pride durch die Stadt Wien verantwortet, sagt: "Lasst uns die Liebe feiern. In der Regenbogenhauptstadt Wien leben wir Vielfalt und gegenseitigen Respekt – hier hat Hass und Diskriminierung keinen Platz. Es gibt nichts Schöneres als echte Liebe, daher sage ich ganz klar: Lebe deine Liebe!"
Und auch Bürgermeister Michael Ludwig stellt sich klar an die Seite der LGBTIQ-Community: "Nach wie vor sind queere Menschen von Gewalt und Diskriminierung betroffen – weltweit, aber auch in Österreich. In Wien setzen wir jährliche klare Zeichen für Solidarität, Akzeptanz und Sichtbarkeit. Ob Beflaggung der Amtsgebäude, Regenbögen im öffentlichen Raum, oder spezifische Angebote und Veranstaltungen – in unserer Regenbogenhauptstadt sollen sich die Menschen sicher und gesehen fühlen. In Wien gibt es keinen Platz für Hass und Ausgrenzung. Dafür arbeiten wir in der Stadtregierung jeden Tag."
Ausschreitungen am Stephansplatz
Auf dem Stephansplatz gab es eine Gegendemo unter dem Motto "Marsch für die Familie" organisiert von Pride-Gegnern. Bei dieser Kundgebung kam es zu Ausschreitungen, eine Polizistin wurde verletzt. Laut der Landespolizeidirektion Wien standen rund 630 Beamte im Einsatz, um die Vienna Pride abzusichern und zu ermöglichen.
Erste Regenbogenparade 1996
Nachdem die Regenbogenparade letztes Jahr auf den Autokorso verzichten musste, feiern dieses Jahr auch die Fahrzeuge ein Comeback. Die erste Regenbogenparade organisierte 1996 das Österreichische Lesben- und Schwulenforum. Mittlerweile findet der Marsch zum 26. Mal statt.