Kosten-Hammer
Riesen-Plus – so wird bei Autofahrern abkassiert
Vom Sprit bis hin zur Reparatur – die Preise für den Betrieb eines Pkw sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren überdurchschnittlich gestiegen.
Die Teuerungswelle macht auch Österreichs Autofahrern gewaltig zu schaffen. Das belegen "Heute"-Berechnungen auf Basis von Statistik-Austria-Zahlen.
Die zeigen: Zwischen Jänner 2021 und Juni 2024 sind die Kosten für den Betrieb eines privaten Pkw um 28 Prozent gestiegen, deutlich stärker also als die allgemeine Inflation. Die machte in diesem Zeitraum knapp 24 Prozent aus.
Die größten Preistreiber waren demnach Treibstoffe – allen voran Diesel. Der verteuerte sich innerhalb der vergangenen dreieinhalb Jahre um 48 Prozent, während bei Super knapp 46 Prozent draufgeschlagen wurden.
Werkstätten mit kräftigem Aufschlag
Ebenfalls zu den Spitzenreitern im Preisvergleich zählen Reifenservice (+43 Prozent) und Sommerreifen (+33 Prozent). Erhebliche Aufschläge gibt es zudem bei Reparaturen. Für die Kfz-Spenglerstunde etwa blätterten Autobesitzer im heurigen Juni um rund 30 Prozent, für allgemeine Mechaniker-Arbeiten um 27 Prozent mehr hin als Anfang 2021.
Kräftiges Plus bei Gebrauchtwagen
Einen preislichen Boost bescherten Lieferkettenprobleme und gestiegene Sparsamkeit dem Gebrauchtwagen-Markt. Wegen langer Wartezeiten auf Neu-Pkw bzw. geschrumpftem Angebot legten die Preise für Gebrauchte um beachtliche 26 Prozent zu. Neuwagen verteuerten sich hingegen mit +20 Prozent nur unterdurchschnittlich.
Mautgebühren kaum gestiegen
Ebenfalls deutlich unter Inflation entwickelten sich unter anderem Parkgebühren (+19 Prozent), Beiträge zu den Autofahrerclubs (+16 Prozent) und Gebühren für Parkgaragen (+11 Prozent). Am Ende der Hitparade rangieren Mautgebühren, die seit Anfang 2021 um nicht ganz sechs Prozent gestiegen sind.
Bahntickets bis zu 26 Prozent günstiger
Lohnenswert ist laut der Analyse – sofern die Möglichkeit besteht – der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr. Bahn-Normalpreistickets etwa haben sich zwischen Jänner 2021 und Juni 2021 gerade einmal um 4,3 Prozent verteuert, während Jahreskarten dank Einführung des Klimatickets sogar um 23 Prozent günstiger geworden sind. Für Sparschiene-Tickets zahlt man laut Statistik-Austria-Zahlen sogar um fast 26 Prozent weniger als Anfang 2021.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Kosten für den Betrieb eines privaten Pkw in Österreich sind zwischen Jänner 2021 und Juni 2024 um 28 Prozent gestiegen, vor allem aufgrund der starken Preistreiber Treibstoffe und Reparaturen
- Gebrauchtwagenpreise legten um 26 Prozent zu, während Neuwagen sich um 20 Prozent verteuerten
- Im Gegensatz dazu stiegen Mautgebühren nur um knapp sechs Prozent, während Bahntickets bis zu 26 Prozent günstiger wurden