Wien

RH-Kritik: Wien tut wenig für psychisch kranke Kinder

Die Grünen Wien haben den Stadtrechnungshof beauftragt, die gesundheitliche Versorgung von psychisch kranken Kindern zu prüfen. 

Wien Heute
Einen Platz auf einer Kinder- und jugendpsychiatrischen Station ist schwer zu bekommen und mit langen Wartezeiten verknüpft. 
Einen Platz auf einer Kinder- und jugendpsychiatrischen Station ist schwer zu bekommen und mit langen Wartezeiten verknüpft. 
Getty Images/iStockphoto

"Wir haben auf 170 Seiten alles das aufgelistet, was wir schon lange kritisieren: Es gibt zu wenig Betten und zu wenig Personal", so Barbara Huemer, Gesundheitssprecherin der Grünen Wien. Diese Situation würde monatelange Wartezeiten und damit hohen Leidensdruck nach sich ziehen. 

Vorgaben werden oft nicht eingehalten

Im Versorgungsplan seien sechs Ambulatorien für die Zielgruppe psychisch erkrankte Kinder und Jugendlicher vorgesehen. Bisher in Betrieb sind davon nur zwei. "Wozu sind Vorgaben gut, wenn sie nicht eingehalten werden", fragt sich da Huemer. 

Auch im stationären Bereich erreichen die Bettenkapazitäten laut dem Rechnungshofbericht nicht die Vorgaben. Grund dafür seien der chronische Personalmangel, der sich sowohl bei Fachärzten als auch bei Pflegekräften bemerkbar macht. Für Patienten bedeutet das oft monatelange Wartezeiten.  

Jugendliche müssen auf Erwachsenenstation

Viele Minderjährige werden statt auf Kinderstationen in psychiatrischen Abteilungen für Erwachsene aufgenommen. Eine Notlösung, die so nicht weitergeführt werden solle, wenn es nach Huemer geht. "Kinder und Jugendliche haben ganz andere Bedürfnisse als Erwachsene", betont die Gesundheitssprecherin.

Der Stadtrechnungshof kritisiert auch die Versorgung von autistischen Kindern und Jugendlichen in Wien. Die Wartezeit auf einen Therapieplatz im Kompetenzzentrum Wien-Favoriten dauert etwa eineinhalb Jahre, die Plätze stehen dann auch nur Kindern und Jugendlichen aus der näheren Umgebung zur Verfügung. "Der Aufbau einer flächendeckenden Versorgung von autistischen Kindern und Jugendlichen muss jetzt dringend angegangen werden", meint Huemer. 

Jugendpsychiatrie-Personal wurde weniger

Im Prüfzeitraum des Stadtrechnungshofberichts sei das Personal der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie sogar gesunken. Bei der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie Rosenhügel der Klinik Wien-Hietzing sank die Zahl der Oberärzte auch von 13 auf 9. 

Der Stadtrechnungshof fordert nun die Verbesserung der Rahmenbedingungen, damit man in Zukunft besser Fachärzte rekrutieren kann. Diese Forderung wird von Huemer unterstützt. Außerdem appelliert der Rechnungshof, die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Erwachsenenabteilungen zu stoppen. 

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