Waffenverbot seit einem Jahr

Reumannplatz bleibt Hotspot: Polizei sieht Fortschritte

Messer, Pfefferspray, Gewalt – der Reumannplatz gilt als Brennpunkt. Jetzt zieht die Polizei ein Jahr nach Einführung der Waffenverbotszone Bilanz.
Christoph Weichsler
30.03.2025, 12:45

Ein Jahr lang galt der Reumannplatz als Sorgenkind von Favoriten. Messerstechereien zwischen jungen Männern verschiedener Herkunftsländer machten den beliebten Platz zum gefährlichen Pflaster. Die Antwort der Polizei: eine Waffenverbotszone, eingeführt im März 2024. Nun zieht man Bilanz – und die fällt überraschend positiv aus.

Mehr als 100 Messer sichergestellt

Laut Polizei wurden in zwölf Monaten 146 gefährliche Gegenstände sichergestellt – darunter über 100 Messer, außerdem Pfeffersprays und Schlagringe. Die meisten Waffen trugen laut Polizei syrische und österreichische Staatsbürger bei sich. Die Gründe waren unterschiedlich – von Selbstschutz bis Unsicherheit, erklärt Polizeisprecher Philipp Haßlinger.

Polizei kann endlich gezielter kontrollieren

Für die Beamten brachte die Verbotszone eine massive Erleichterung. Denn: Bei klaren Verdachtsmomenten dürfen wir Personen gezielt durchsuchen, so Haßlinger gegenüber dem "ORF". Durch diese häufigeren Kontrollen wurden auch mehr Suchtmittel entdeckt, die früher unter dem Radar blieben.

Uniformen, Zivilstreifen und Kameras

Die Maßnahmen sind vielfältig: Verordnungen, mehr Polizeipräsenz, Videoüberwachung und zivile Streifen zeigen Wirkung. "Vor allem bei Raub und Gewaltkriminalität sehen wir einen klaren Rückgang", erklärt Haßlinger. Die Polizei spricht von einem erfolgreichen Gesamtpaket.

Kritiker befürchten allerdings, dass sich die Gewalt einfach in andere Bezirke verlagert. Doch auch darauf ist die Polizei vorbereitet. Laut Haßlinger werden laufend Lagebilder für ganz Wien erstellt, um flexibel reagieren zu können. Sollte es Verdrängungseffekte geben, werde entsprechend angepasst.

Zone wurde bereits verlängert

Die Waffenverbotszone am Reumannplatz bleibt jedenfalls bestehen – und wurde bereits verlängert. Ob auch andere Orte ähnliche Schutzzonen bekommen, wird laut Polizei "im Einzelfall geprüft".

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 30.03.2025, 13:04, 30.03.2025, 12:45
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