Ukraine

"Retten Sie ihr Leben!" – dramatischer Selenski-Appell

Mit einem dramatischen Appell hat sich Wolodimir Selenski erneut an sein Volk gewandt. Er warnt vor russischen Zwangsrekrutierungen. 

Nikolaus Pichler
Wolodimir Selenski warnt die Bevölkerung in den von Russland besetzten Gebieten vor einer möglichen Zwangsrekrutierung durch den Kreml.
Wolodimir Selenski warnt die Bevölkerung in den von Russland besetzten Gebieten vor einer möglichen Zwangsrekrutierung durch den Kreml.
imago

"Die Hysterie wird immer größer, je näher Russlands Niederlage rückt", sagte der ukrainische Präsident Wolodimir angesichts der Verhängung des Kriesgszustandes in von Russland besetzten Gebieten, die der Kreml am Mittwoch bekanntgegeben hatte. "Russland hat ein halbes Jahr lang das Wort Krieg vermieden und sein eigenes Volk für die Verwendung des Wortes bestraft, und jetzt erklärt es selbst das Kriegsrecht in den besetzten Gebieten", kritisiert Selenski die Entscheidung des Kremls.

Der ukrainische Staatschef befürchtet, dass Russland mit dem Kriegsrecht Ukrainer in den besetzten Gebieten zwangsrekrutieren könnte, wie "Focus" berichtet. "Vermeiden Sie das, wenn es irgendwie möglich ist", so Selenskis Rat an die betroffenene Bevölkerung. Wer das Gebiet verlassen könne, solle dies tun. Wer eingezogen wird, solle die Waffen niederlegen und zu den Ukrainern desertieren. "Das Wichtigste: Retten Sie ihr Leben, und helfen Sie unbedingt auch anderen."

Massen-Blackout in Ukraine

Die massiven Schäden an ihren Energienetzen zwingen die Ukraine am Donnerstag zu landesweiten Stromabschaltungen. Präsident Wolodimir Selenski rief die Bürger seines kriegsgeplagten Landes zu Mithilfe auf. "Wir werden alles tun, um die normale Energieversorgung unseres Landes wiederherzustellen", sagte er in seiner Videoansprache am Mittwochabend. "Aber es braucht Zeit und unsere gemeinsamen Anstrengungen mit Ihnen."

Selenski beriet mit seiner Regierung darüber, wie Ausfälle der beschädigten Netze im Winter vermieden werden können. Es werde daran gearbeitet, für die kritische Infrastruktur in Grossstädten, Städten und Dörfern mobile Stromquellen zur Verfügung zu stellen, sagte er.

Die Bevölkerung wurde aufgefordert, am Donnerstag zwischen 7.00 und 22.00 Uhr Ortszeit (6.00 bis 21.00 Uhr MESZ) möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Außerdem werde zeitlich gestaffelt in jedem Gebiet der Strom bis zu vier Stunden lang abgeschaltet, teilte der Versorger Ukrenerho mit. Grund für die Einschränkungen sei Strommangel im System. "Wir schließen nicht aus, dass wir mit dem Einsetzen der Kälte öfter um Ihre Hilfe bitten werden", hieß es. 

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    An der Unterhaltung teilnehmen