Kinder lernen Zusammenhalt

Respekt statt Gewalt! Neues Projekt in Brennpunktschule

In einer Wiener Mittelschule lernen Schüler, was es heißt, zusammenzuhalten. Mobbing und Gewalt sollen somit keinen Platz mehr im Schulalltag haben.

Wien Heute
Respekt statt Gewalt! Neues Projekt in Brennpunktschule
Der Workshop im Turnsaal fördert die Klassengemeinschaft.
Denise Auer

Mittwoch, 9.30 Uhr in der Mittelschule Kölblgasse (Wien-Landstraße). Mathematik, Deutsch oder Englisch stehen heute zunächst nicht auf dem Lehrplan. Die Kinder der 2a haben sich im Turnsaal versammelt. Mit dabei Philipp Stodulka vom Verein "Future Together" und Musikerin Virginia Ernst. In verschiedenen kooperativen Spielen geht es um Zusammenhalt und Teamarbeit. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Klassengemeinschaft wird gestärkt.

Denn so einfach ist das nicht immer im Schulalltag. "Wir sind eine Brennpunktschule und haben die Probleme, die man eben so kennt. Verschiedene Kulturen treffen aufeinander und das ist nicht immer einfach", sagt die Direktorin Michaela Rieger. Aus diesem Grund ist die Mittelschule Kölblgasse heuer eine von insgesamt zehn teilnehmenden Schulen am Projekt "Respekt: Gemeinsam stärker" der Stadt Wien.

"Schulen sollen angstfreier Raum sein"

Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (SPÖ) sind erfreut, dass das Projekt in diesem Jahr bereits zum dritten Mal umgesetzt wird. "Schulen sollen ein angstfreier Raum sein, wo man akzeptiert wird. Mit dem Projekt wollen wir den Respekt in den Klassenzimmern stärken", so Wiederkehr. Gewaltprävention sei besonders wichtig, betont auch Stadträtin Gaál.

Die Schwerpunkte liegen darüber hinaus auf Gleichberechtigung, Mobbingprävention, Beteiligung und Mitsprache sowie auf kreativen Gemeinschaftserlebnissen. Gemeinsam mit Vereinen und Jugendeinrichtungen finden über das Schuljahr verteilt verschiedene Workshops und Projekttage statt, die gezielt soziale Kompetenzen stärken.

Virginia Ernst performed mit den Kids

Zum Auftakt des Projektes in der MS Kölblgasse waren die Respekt-Botschafter, Musikerin Virginia Ernst und Schauspieler Faris Rahoma, dabei. "Ich hätte mir vor 20 Jahren selbst gewünscht, dass Gemeinschaft im Klassenzimmer stattfindet. Umso toller finde ich das Projekt und bin froh, heuer das zweite Mal mit dabei zu sein", so Ernst, die gemeinsam mit den Kids einen Gemeinschafts-Song einstudierte.

"Respekt"-Workshop in Wiener Schule

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    Im Workshop lernten die Schüler über ihre Stärken. Mit dabei Stadträtin Gaál und Stadtrat Wiederkehr.
    Im Workshop lernten die Schüler über ihre Stärken. Mit dabei Stadträtin Gaál und Stadtrat Wiederkehr.
    Denise Auer

    "Das Gemeinsame ist immer stärker als das Trennende", betont auch Schauspieler Rahoma. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler der 3b überlegte er, welche sprachlichen und kulturellen Hintergründe es in der Klasse gibt und wie die Kinder von der Vielfalt profitieren können. Finni (13), Mirjam (12) und Selin (12) waren begeistert von dem Workshop: "Wir konnten viel lernen und es war sehr interessant. Es war spannend zu erfahren, welche besonderen Fähigkeiten unsere Mitschüler haben und mit wem man etwas gemeinsam hat", sagen sie.

    Projekt fördert Zivilcourage und Konfliktfähigkeit

    Neben der MS Kölblgasse nehmen heuer noch neun weitere Wiener Schulen an dem "Respekt"-Projekt teil, darunter auch eine Volksschule und eine polytechnische Schule. 13.752 Schüler haben bereits an diversen Workshops teilgenommen. 90 Prozent der Schüler beurteilen die Workshops als positiv.

    Ergänzend nahmen 1.165 Lehrkräfte an Fort- und Weiterbildungen teil, um Methoden für den Umgang mit schulischen Herausforderungen zu lernen. 83 Prozent der befragten Lehrkräfte sehen einen Nutzen für die Schule durch das "Respekt"-Projekt. Vor allem Konfliktfähigkeit, Zivilcourage und Empathie wurden an den Wiener Schulstandorten erfolgreich gefördert.

    Die Bilder des Tages

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • In der Mittelschule Kleistgasse in Wien fand ein Projekttag des Programms "Respekt: Gemeinsam stärker" statt, bei dem Schüler durch kooperative Spiele und Workshops Teamarbeit und Zusammenhalt lernten
      • Das Projekt, das an zehn Wiener Schulen durchgeführt wird, zielt darauf ab, Respekt, Gleichberechtigung und Gewaltprävention zu fördern und wird von Schülern und Lehrkräften positiv bewertet
      red
      Akt.