Wien

"Wir alle sind Wien" – Schulprojekt gegen Extremismus

Politischer und religiöser Extremismus greift an Schulen um sich. Ab September startet in Wien an zehn Schulen das Projekt "Wir alle sind Wien".

Heute Redaktion
Nicht irgendwelchen Ideen hinterherlaufen – sondern selber denken, das ist Ziel der neuen Kampagne.
Nicht irgendwelchen Ideen hinterherlaufen – sondern selber denken, das ist Ziel der neuen Kampagne.
Getty Images

Schüler kommen an Schulen und im Netz mit vielen Themen in Berührung. Manche werden von Profis sehr attraktiv kommuniziert– wer da nicht gerüstet ist, kann rasch vom rechten Weg abkommen. Politisch rechter und linker Extremismus, Dschihadismus, antimuslimischem Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Sexismus sind hier besonders virulent. An zehn Wiener Mittel- und Berufsschulen startet darum im Herbst die Präventionsinitiative "Wir alle sind Wien".

Die Idee sei 2020 aufgekommen, nach dem Terroranschlag, so der "ORF" am Dienstag. Dabei zitiert der Sender Nicolas Stockhammer, der viel zu Sicherheitspolitik und Terrorismus geforscht hat: "Generell ist zu beobachten und das sieht man in sämtlichen Bereichen, dass der Islamismus auf einem hohen Niveau verweilt, während der Rechtsextremismus hohe Zuwachsraten hat, auch bei Jugendlichen."

"Ich denke, dass Prävention die Mutter einer erfolgreiche Extremismusbekämpfung ist und hier mit modernen, zeitgemäßen Ansätzen sehr viel bewegen kann, wenn man direkt ins Feld geht, das heißt, die Schülerinnen und Schüler direkt anspricht", so Stockhammer. Das Projekt wird auch wissenschaftlich begleitet und soll, so es erfolgreich ist, ausgeweitet werden, so Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) im "ORF".

Problematisches Verhalten bei Schülern bemerkt

Nicht zuletzt würden Lehrer über problematisches Verhalten von Schülern berichten oder in Internetforen auf bedenkliche Inhalte stoßen. Darum plant die Stadt Wien, so der "ORF", an vorerst zehn Mittel- und Berufsschulen die Jugendlichen über die Gefahren aufzuklären, die von radikalen Gruppen ausgehen. In den Schulen sollen Workshops und auch eine Online-Kampagne für die Gefahren von extremistischem Gedankengut in den sozialen Medien sensibilisieren.

"Das Ziel ist Primärprävention, das heißt, Jugendliche widerstandsfähiger zu machen, resilienter zu machen, wenn sie mit extremistischen Erzählungen in Kontakt kommen sollten", erklärt Verena Fabris von der Beratungsstelle Extremismus gegenüber dem "ORF".

Influencer begleiten die Kampagne

Damit die Kampagne erfolgreich verfängt, hat man sich die Unterstützung von Influencern mit einer gewissen Reichweite geholt. So sagte Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS): "Wir nehmen positive Vorbilder, die bei den Jugendlichen beliebt sind, um dann weltoffene, prodemokratische Weltanschauungen und Botschaften zu vermitteln."

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