Wirtschaft
Pillen, Spielzeug – so viele Fälschungen kommen zu uns
Der Produktpirateriebericht 2022 zeigt erneut wie wichtig der Einsatz des heimischen Zolls gegen Produktpiraterie und Markenrechtsverletzungen ist.
Das österreichische Zollamt verzeichnete 2022 rund 4.000 Zollaufgriffe – der zweithöchste je verzeichnete Wert – von gefälschten Produkten mit einem Äquivalent zum Wert der Originalwaren von 6,7 Millionen Euro. Alarmierend sind vor allem die Entwicklungen hinsichtlich gefälschter und illegaler Medikamente. Hier gab es eine Steigerung von 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Produktpirateriebericht 2022 hervorgeht.
Gefährliches Spielzeug
Doch nicht nur gefälschte Medikamente stellen ein hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar, insbesondere für Eltern erschreckend ist auch die Tatsache, dass nach wie vor auch umwelt- bzw. gesundheitsgefährdendes Spielzeug gefälscht wird. Im vergangenen Jahr konnten die Zollbeamten rund 1.400 Stück aus dem Verkehr ziehen. Hergestellt werden die meisten in Österreich aufgegriffenen Plagiate nach wie vor im asiatischen Raum.
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Hinsichtlich der deklarierten Bestimmungsländer liegt im Bericht 2022 hinter Österreich, mit rund 50 Prozent der aufgegriffenen Artikel, gleich das kriegsgebeutelte Land Ukraine mit rund 23 Prozent. Dabei wurden die Plagiate perfider Weise als Hilfslieferungen deklariert.
„"Dem können und wollen wir nicht tatenlos zusehen." - Finanzminister Magnus Brunner“
"Marken- und Produktpiraterie fügt redlichen und gesetzestreuen Herstellern und Händlern erheblichen Schaden zu. Der Schutz und die Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums zählen zu den wichtigsten Triebkräften für Innovation und Wirtschaftswachstum – zwei Faktoren, die insbesondere in Zeiten wie diesen essenziell für unseren Wirtschaftsstandort sind", erklärte Finanzminister Brunner bei der Vorstellung des Produktpiraterieberichts 2022.
Produktfälschungen steigen weiter
Nach Studien der OECD und des Amtes der EU für geistiges Eigentum (EUIPO) befinden sich Produktfälschungen weiter am Steigen und auch deren Schmuggel nimmt nicht ab. Dem österreichischen Zoll obliegt daher auf nationaler Basis die wichtige Aufgabe, die Einfuhr von Produkten, bei denen ein Fälschungsverdacht besteht, zu stoppen.