Trainer-Hammer möglich

"Reizvoll!" Bresnik macht Tür für Thiem-Comeback auf

Tennis-Ass Dominic Thiem befindet sich in einer Dauerkrise. Ex-Coach Günter Bresnik lässt jetzt mit einer Aussage aufhorchen.

Sport Heute
"Reizvoll!" Bresnik macht Tür für Thiem-Comeback auf
Günter Bresnik war bis 2019 der Trainer von Dominic Thiem.
GEPA

Dominic Thiem gewann im Jahr 2024 auf der Tour erst ein Match, kämpft schon lange mit seiner Form und dachte zuletzt bereits öffentlich über ein baldiges Karriereende nach. Mehrere Wechsel im Team Thiem brachten bisher nicht den erwünschten Aufschwung. Nichts, was der Niederösterreicher ändert, will so wirklich funktionieren.

Jetzt meldet sich sein langjähriger Coach Günter Bresnik zu Wort, lässt in den "Salzburger Nachrichten" aufhorchen.

Bresnik hatte Thiem einst zum Weltklassespieler geformt. Die Zusammenarbeit der beiden nahm im April 2019 nach 17 Jahren ein Ende – kurz vor dem ersten und einzigen Grand-Slam-Titel (US Open 2020).

Thiem stieg zur Nummer drei der Welt auf. Davon ist er inzwischen weit entfernt. Bresnik: "Dominic hat die Freude an seinem Beruf verloren. Ob er sie wiederfinden kann, weiß ich nicht. Der Grundanstoß muss von ihm kommen. Nur schaffen wird er das Comeback nicht alleine, sondern nur mit kompetenter Hilfe."

Knapp fünf Jahre nach der Trennung später schließt der 62-Jährige die Rückkehr in die Trainer-Box nicht mehr aus. Die Kolumne hat den Titel: "Könnte ich Dominic wirklich helfen?" Die Frage beantwortet er selbst mit einem: "Ich weiß es nicht."

Dominic Thiem präsentiert seine Brillen-Kollektion

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    Dominic Thiem präsentiert seine Brillen-Kollektion.
    Dominic Thiem präsentiert seine Brillen-Kollektion.
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    "Reizvollste Aufgabe"

    "Ich kann hier nur allgemein darüber sprechen, dass die Betreuung von Dominic die reizvollste Aufgabe ist, die es derzeit weltweit für einen leidenschaftlichen Tennis-Trainer gibt", schreibt der Österreicher, der zurzeit den Salzburger Lukas Neumayer betreut. Der 21-Jährige besiegte Thiem vor kurzem beim Challenger in Zadar.

    Nach dem Sieg von Thiem bei den US-Open 2020 hätte der Niederösterreicher so gut wie nichts mehr aus "seinen herausragenden technischen, körperlichen und mentalen Möglichkeiten" gemacht. Laut Bresnik müsse man bei einem älteren Spieler die Monotonie durchbrechen, auch andere Impulse setzen.

    "Leben verschwimmt zu einem Einheitsbrei"

    "Bei Dominic kommen zwei Dinge erschwerend hinzu. Erstens, dass er sein berufliches und sein privates Umfeld extrem stark miteinander verwoben hat." Das erschwert die professionelle Arbeit und es fehle die Abwechslung.

    Das Leben von Ex-Thiem-Betreuer Resnik in der Lobau

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      Sepp Resnik mit zerstörten Tennisschlägern in seinem Domizil in der Lobau: "Ein Geschenk von Dominic."
      Sepp Resnik mit zerstörten Tennisschlägern in seinem Domizil in der Lobau: "Ein Geschenk von Dominic."
      Helmut Graf

      Den zweiten Punkt, den der langjährige Coach anspricht, ist: "Er wusste schon als Jugendlicher sehr genau, was er kann und wie gut jeder Schlag ist. Jetzt geht er auf den Platz und weiß, dass der giftige Drall auf der Vorhand fehlt …, und er derzeit nicht dauerhaft schnell und sicher genug spielen kann, um den Gegner zu zermürben."

      Der Lichtenwörther müsse selbst entscheiden, ob er noch einen Anlauf wagen will. Wenn dem so sein sollte, würde die ehemalige Nummer drei der Welt den richtigen Trainer finden. "Und kein Trainer, der seinen Beruf mit Leib und Seele ausübt, kann dann Nein sagen", schreibt Bresnik und bringt sich damit wohl selbst in Stellung.

      Brisant: Bresnik und die Familie Thiem gingen nicht gerade im Guten auseinander. Der Trainer klagte seinen ehemaligen Schützling 2020 auf mehr als 450.000 Euro. Grund: Ihm hätten weiterhin Beteiligungen an Sponsor- und Ausrüsterverträgen zugestanden, die er als Manager abgeschlossen hatte. Der Rechtsstreit wurde durch einen außergerichtlichen Vergleich beigelegt. Allerdings nicht, ohne beidseitige Verbal-Injurien über die Medien. Ob der Ärger auch bei der Familie Team schon so weit verflogen ist, dass eine neuerliche Zusammenarbeit denkbar wäre, ist unbekannt.

      red
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