Niederösterreich

Reithalle in Grafenegg wird zu Konzertsaal umgebaut

Das historische Gebäude am Kulturareal wird für 15 Millionen Euro adaptiert und zum "Rudolf Buchbinder Saal" umgebaut.

Erich Wessely
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Grafenegg-Geschäftsführer Philipp Stein, Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Grafeneggs Künstlerischer Leiter Rudolf Buchbinder (v.l.n.r.)
Grafenegg-Geschäftsführer Philipp Stein, Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Grafeneggs Künstlerischer Leiter Rudolf Buchbinder (v.l.n.r.)
NLK/Pfeiffer

Grafenegg wächst - zumindest die Zahl der Veranstaltungsorte am Kulturareal. So wird die einstige Reithalle am Standort bis 2026 für 15 Millionen Euro zum "Rudolf Buchbinder Saal" umgebaut, kündigten die Verantwortlichen am Montag an. Damit wird der seit 2007 amtierende Grafenegg-Intendant bereits zu Lebzeiten mit einem Monument verewigt, das die bestehenden Locations Wolkenturm und Auditorium ergänzt. Statt Vollblütern sollen künftig also Vollblutmusiker das Gebäude beleben.

Denkmalgeschützte Reitschule

Die denkmalgeschützte Reitschule wurde 1845 fertiggestellt und nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg 1978 in der heutigen Form wiedereröffnet. Im Zuge der 2024 startenden Adaptierung soll nun die alte, höhere Dachform wieder rekonstruiert und die asbestbelasteten Welleternitplatten ersetzt werden.

Die Kosten von 15 Millionen Euro werden zwischen Betriebsgesellschaft, Bund und Land gedrittelt. Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) sah bei der Präsentation des Vorhabens den Beitrag des Bundes als Element des Hinausinvestierens aus der Krise: "Wir tun das in einem Bewusstsein, dass sich Grafenegg zu einem kulturellen Aushängeschild entwickelt hat."

"Konzertsaal auf der Höhe der Zeit"

In dieselbe Kerbe schlug auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): "Ich nehme das als Zeichen, dass dem Bund nicht nur Salzburg und Bregenz wichtig sind." In jedem Falle sei nun Handeln geboten: "Die Reitschule ist in die Jahre gekommen und schreit danach, renoviert zu werden. Wir werden dort einen Konzertsaal machen auf der Höhe der Zeit."

Variabler Veranstaltungssaal

Dieser soll als variabler Veranstaltungssaal vermietet werden, vor allem aber auch Kammermusik wie Late-Night-Formate beheimaten, kündigte Grafenegg-Geschäftsführer Philipp Stein an. Um die 690 Sitzplätze strebe man in flexibler Bestuhlung an. Und nicht zuletzt soll der Rudolf Buchbinder Saal den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Campus-Programms als Ort für Experimente dienen.

Vor 40 Jahren habe er das erste Mal in der Reitschule gespielt, erinnerte sich Starpianist und Namensgeber Rudolf Buchbinder, der Grafenegg als seine "zweite Heimat" bezeichnete: "Dass die Reitschule nun den Namen Rudolf Buchbinder Saal tragen wird, erfüllt mich mit ungeheurer Demut, und ich bin zutiefst gerührt."

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